Nachdem der Giftnotruf Tox-Info mitgeteilt hatte, dass ihm die Finanzen ausgingen und der Notruf kurz vor dem Aus stehe, meldete sich nun das Bundesamt für Gesundheit BAG dazu.
ANGELA KRENGER
Das BAG hält fest, dass die Finanzlücke bei Tox Info ...
Nachdem der Giftnotruf Tox-Info mitgeteilt hatte, dass ihm die Finanzen ausgingen und der Notruf kurz vor dem Aus stehe, meldete sich nun das Bundesamt für Gesundheit BAG dazu.
ANGELA KRENGER
Das BAG hält fest, dass die Finanzlücke bei Tox Info Suisse vor allem dadurch entstehe, dass sich die Stifter und Träger von der Finanzierung zurückziehen würden, so schon länger zum Beispiel der Schweizer Versicherungsverband SVV, santesuisse. Andere wie pharma-Suisse und scienceindustries hätten ihre Beiträge reduziert.
Zudem würden die Leistungserbringer wie etwa Spitäler «nur in sehr geringem Ausmass zur Finanzierung beitragen», so das BAG in seiner Stellungnahme vom 1. Juli. «Gleichzeitig steigen die Aufwände von Tox Info Suisse drastisch», schreibt das Bundesamt. So seien die Zahlen von 4,350 Millionen im 2024 auf gemäss Planung des Notrufs auf 5,7 Millionen im Jahr 2029 gestiegen.
Finanzierung werde sichergestellt
Auch habe der Bund seine Beiträge nicht gekürzt, sondern habe sie von 540 000 in 2022 auf 670 000 in 2025 erhöht. «Die Beiträge der öffentlichen Hand, also von Bund und Kantonen, stellten 2024 bereits 2,3 Millionen Franken oder 65 Prozent der Einnahmen von Tox Info Suisse dar», schreibt das BAG. Eine kurzfristige Erhöhung dieser Beiträge sei wegen der angespannten Finanzlage sowohl beim Bund als auch bei den Kantonen nicht möglich.
Zugleich scheint das Bundesamt aktuell nicht alarmiert und schreibt: «Das BAG und das EDI erarbeiten unter Einbezug aller Beteiligten Massnahmen, die die Finanzierung von Tox Info Suisse einnahmen- und ausgabenseitig mittelfristig konsolidieren und langfristig sicherstellen sollen.»
Notruf fordert Soforthilfe
Der Giftnotruf hält indes an seiner Forderung fest. «1,1 Millionen Franken Soforthilfe: Das braucht es, damit der nationale Giftnotruf 145 auch 2026 bestehen bleiben kann», schreibt der Notruf 145 in seiner Replik auf die Mitteilung des BAG. Bereits würden 45 000 Personen die Petition unterstützen, die Bundesrätin Baume-Schneider auffordert, den Betrag aufzubringen. TOX Info Suisse freue sich über die Zuversicht des BAG, doch brauche es eine de!nitive Zusage bis Ende August, damit der Notruf im nächsten Jahr garantiert sei.