Gletscher schmelzen immer schneller: Petition für Klimaschutz lanciert
07.10.2025 PolitikNach erneut rekordhohen Eisverlusten fordern Vertreterinnen und Vertreter der Outdoor-Szene mehr Tempo beim Klimaschutz. Mit dabei sind Unternehmen wie Mammut, Odlo oder Transa sowie Ski-Stars wie Daniel Yule und Michelle Gisin.
Die Abschmelzraten auf dem Aletschgletscher, dem grössten Gletscher der Alpen, lagen dieses Jahr fast so hoch wie im Rekordsommer 2022. Auf dem Konkordiaplatz betrug der Eisverlust 4,6 Meter – nur wenig weniger als die sechs Meter im Rekordjahr 2022. Offizielle Daten des Gletschermessnetzwerks GLAMOS zeigen: Die Schweizer Gletscher schmelzen immer schneller.
Diese Entwicklung will die Outdoor-Community nicht länger tatenlos hinnehmen. Die Klimaschutzorganisation Protect Our Winters (POW) hat deshalb heute eine nationale Petition gestartet. Unterstützt wird sie von Athletinnen und Athleten wie Michelle Gisin, Daniel Yule und Sarah Höfflin sowie von zahlreichen Outdoor-Unternehmen – darunter Branchengrössen wie Mammut, Odlo, Transa und Exped. Gemeinsam wollen sie ihre Reichweite nutzen, um in kurzer Zeit möglichst viele Unterschriften zu sammeln. Die Forderung ist klar: Die Schweiz soll ihre Klimaziele gemäss dem Pariser Abkommen einhalten und als Alpenland mit gutem Beispiel vorangehen. Emissionen, die hier verursacht werden, sollen auch hier reduziert werden. In der Petition heisst es: «Wir fordern den Bundesrat auf, eine starke und kohärente Klimapolitik zu verabschieden, die auf konkreten und ehrgeizigen Massnahmen im Inland basiert.» Grundlage dafür ist das neue CO2-Gesetz ab 2031, das derzeit erarbeitet wird und zeigen soll, wie die Schweiz ihre Inlandreduktionen schrittweise ausbauen kann.
Rettung der Gletscher nur mit ehrgeizigem Klimaschutz möglich
In den vergangenen 25 Jahren sind bereits über 40 Prozent des Schweizer Gletschereises verschwunden. Allein im letzten Jahr verloren die Gletscher weitere 3 Prozent ihres Volumens – das entspricht rund 1,4 Kubikkilometern Eis, etwas mehr als dem Volumen des Bielersees. Diese Zahlen verdeutlichen: Die Rettung der Gletscher hängt entscheidend vom Handeln der Schweiz ab. Nur mit konsequentem Klimaschutz lässt sich ein Teil des alpinen Eises noch bewahren – genau dafür setzt sich die Petition ein.
Wer als Trailläuferin, Wanderer oder Bergsteigerin in den Alpen unterwegs ist, sieht die Veränderungen mit eigenen Augen. Der Klimawandel bringt das empfindliche Gleichgewicht des alpinen Ökosystems aus der Balance – mit Folgen für Mensch und Natur. Bergstürze und Murgänge bedrohen Siedlungen und Verkehrswege, betroffen sind aber auch ganze Wirtschaftszweige wie der Tourismus und die Landwirtschaft.
POW und ihre Partner wollen die Petition zu Winterbeginn dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) übergeben.
RED