An der 20. Generalversammlung der Landi Jungfrau AG blickten die Aktionäre auf ein bewegtes Geschäftsjahr zurück. Wetterkapriolen stellten das im Agrar-, Detail- und Treibstoffhandel tätige Unternehmen vor Herausforderungen. Unbeirrt davon setzten die Verantwortlichen ...
An der 20. Generalversammlung der Landi Jungfrau AG blickten die Aktionäre auf ein bewegtes Geschäftsjahr zurück. Wetterkapriolen stellten das im Agrar-, Detail- und Treibstoffhandel tätige Unternehmen vor Herausforderungen. Unbeirrt davon setzten die Verantwortlichen auf die Unternehmensentwicklung und konnten ansprechende Zahlen präsentieren.
Aeschi zeigte sich am letzten Donnerstag witterungsmässig von seiner besten Seite. Zahlreiche Aktionäre, die 95,6 Prozent des Aktienkapitals vertraten, orientierten sich dort im frühlingshaft dekorierten Gemeindesaal über das Geschäftsjahr 2024 der Landi Jungfrau AG.
So prächtig die Sonne an diesem Apriltag schien, so misslich !elen letztes Jahr einige Monate ins Wasser. Bernhard Fuchs sprach in seiner Eröffnungsrede daher von einem schwierigen landwirtschaftlichen Jahr. «Das letzte Jahr war eine Herausforderung, was wir alle gespürt haben», so der Verwaltungsratspräsident. Unter dem Traktandum zum Jahresbericht bestätigte Hansueli Thönen, der Leiter der Agrarsparte, denn auch einem Umsatzrückgang bei den Futterverkäufen.
Gleichzeitig konnte er mit dem Bezug der provisorischen Lagerhalle für den Agrarbereich einen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte vermelden. Damit wird nicht zuletzt auch die Arbeit am Standort Interlaken vereinfacht. Eine Vereinfachung für die Kunden wiederum wurde mit der Anschaffung eines Lieferwagens mit Hebebühne eingeführt. Dieser ist in entlegenen Gebieten unterwegs und ermöglicht Hoflieferungen.
Meilensteine in Reichenbach
Die ungünstigen Witterungsverhältnisse beeinflussten ebenfalls die Sparte Detailhandel. Dominik Eggen, Vorsitzender der Geschäftsleitung, erklärte den Aktionären und Aktionärinnen sehr anschaulich, dass etwa kühles Frühlingswetter die Kaufentscheide für dieses und jenes Gut aus dem Landi-Sortiment nachteilig beeinflusst hatte. Nichtsdestotrotz beurteilte er das Geschäftsjahr als erfolgreich, zumal sich die Umsatzeinbussen in Grenzen hielten.
Zudem freute er sich sehr über den Geschäftsverlauf der Detailhandelsaktivitäten in Reichenbach. Dort konnte der Top Shop letztes Jahr sein fünfjähriges Jubiläum feiern. «Wir sind mit dessen Entwicklung sehr zufrieden», bilanzierte Dominik Eggen. Den Standort in Reichenbach erwähnte auch Hanspeter Studer positiv. Das für die Energiesparte verantwortliche Geschäftsleitungsmitglied bilanzierte ein grundsätzlich ziemlich stabiles Geschäftsjahr.
Ein wichtiger Schritt war die Inbetriebnahme von zwei Elektrotankstellen, wovon eine in Reichenbach steht. Mit bis zu 25 Ladevorgängen je Ladestation an Rekordtagen übertraf die Nachfrage die Erwartungen.
Solide Zahlen und ein neuer Standort
Die Investitionen in die Schnellladestationen, die teils von der Landi Jungfrau AG selbst erzeugten Solarstrom liefern, zeigten sich auch in der Jahresrechnung. Damit waren Investitionen von rund 400 000 Franken und höhere Aufwände für Strom und Abschreibungen verbunden. Andererseits trugen die Ladestationen zu einem prozentual stark gestiegenen Dienstleistungsertrag bei. Demgegenüber musste Silvia Spiess, die Leiterin RWC/Dienste, einen Rückgang der Warenverkäufe um gut 3 Millionen auf rund 60,8 Millionen Franken bekannt geben.
Unter dem Strich verblieb ein gegenüber dem Vorjahr tieferes, aber immer noch solides Jahresergebnis von 773 756 Franken. Da der Jahresbericht und die Jahresrechnung einstimmig genehmigt worden sind, dürfen sich die Aktionäre nun auf eine Dividendenausschüttung von 5 Prozent auf dem Nominalwert ihrer Aktien freuen.
Nicht nur genehmigten die Aktionäre die üblichen traktandierten Geschäfte einschliesslich der Entlastung der Verwaltungsratsmitglieder, sondern sie stimmten auch der Fusion der Landi Jungfrau AG mit der Tankshop Lammbach AG in Brienz zu.
Damit kann das Unternehmen einen weiteren Shop mit Tankstelle an einem verkehrsgünstigen Standort betreiben. Nach Botschaften von Fenaco-Verwaltungsrat Martin Schori und Nationalrat Ernst Wandfluh sowie einer von Jan Wittwer gehaltenen Präsentation durften die Eigentümer der Landi Jungfrau AG bei einem Apéro auf der Sonnenterrasse auf ein trotz widrigem Wetter gutes Geschäftsjahr 2024 anstossen.
MICHAEL MAURER