Am Samstag wurde das neue Sternengrab offiziell eingeweiht. Nebst Kommissions-, Gemeinde- und Kirchenvertretern waren auch viele Besucher zugegen.
MICHAEL SCHINNERLING
Begleitet wurde die Einweihung von Chrige Amstutz, die auf dem Alphorn unter anderem die ...
Am Samstag wurde das neue Sternengrab offiziell eingeweiht. Nebst Kommissions-, Gemeinde- und Kirchenvertretern waren auch viele Besucher zugegen.
MICHAEL SCHINNERLING
Begleitet wurde die Einweihung von Chrige Amstutz, die auf dem Alphorn unter anderem die «Geburtstagsfanfare» blies. Thomas Knupp, Gemeinderat und Präsident der Begräbniskommission, ergriff das Wort und erklärte, wie es zur neuen Begräbnisstätte kam. «Ein Mitglied des Kirchgemeinderates brachte die Idee ein. In Unterseen und Meiringen gab es bereits ein Sternenkindergrab, hier im Bezirk aber leider nicht. Es ist ganz wichtig, dass Eltern, die ein Kind verloren haben, einen Ort zum Trauern bekommen.» Dann zitierte Knupp aus einer E-Mail, in der die Einrichtung eines Sternengrabs sehr deutlich gelobt wird.
Am Grab hielt Pfarrerin Uta Ungerer eine unter die Haut gehende Rede über ihren eigenen Verlust eines Kindes, kurz vor Ende des dritten Monats. Sie erzählte von der kühlen Behandlung, die ihr im Spital widerfahren sei, und merkte an, dass es noch keine Trauerstätte gegeben habe. «Damals fiel ich in ein Loch: kein Ort zum Trauern, keine Berechtigung zum Trauern. Wie hätte ich den anderen erklären sollen, dass ich um etwas trauere, das gar nicht da war? Und doch war da etwas in mir gewesen, dem ich schon meine Liebe geschenkt hatte.»
Nach Ungerers emotionaler Rede hatte jeder Besucher die Möglichkeit, Blumen am Grab niederzulegen – «im Gedenken an alle Betroffenen», so die Pfarrerin. Dazu spielte Chrige Amstutz im Hintergrund sanft das «Wiegenlied».
Mit Namensschild oder anonym
Auch Auswärtige können ihr Kind beim Sternengrab in Aeschi beerdigen. Auf Wunsch wird mit einem Namensschild, einem Stern oder ganz anonym bestattet. Es besteht zudem die Möglichkeit, auch nur den Namen des Kindes auf den Stern zu schreiben, wenn eine Beisetzung nicht (mehr) möglich ist. Das Sternengrab ist ein Gemeinschaftswerk von Kirchgemeinderat, Gemeinderat und Gräberkommission. Thomas Knupp dankte besonders den Friedhofsgärtnern Reto Gyger und Urs Wäfler. «Die Grabstätte wurde zu einem optischen Bijou hergerichtet», so der Kommissionspräsident. «Ich hoffe, dass wir diesen Ort nie brauchen.»