Wer am Sonntag den Auftritt des Kabarettisten Bänz Friedli in der Badi Lounge besuchte, dem ist dort womöglich ein blau-orangener Flyer mit der Aufschrift «ZEFF» in die Hände gefallen. Hinter dem Kürzel verbirgt sich der sogenannte «zweckgebundene ...
Wer am Sonntag den Auftritt des Kabarettisten Bänz Friedli in der Badi Lounge besuchte, dem ist dort womöglich ein blau-orangener Flyer mit der Aufschrift «ZEFF» in die Hände gefallen. Hinter dem Kürzel verbirgt sich der sogenannte «zweckgebundene Energiefonds Frutigen», für den sich Urs Peter Künzi und weitere BürgerInnen einsetzen. Konkret fordern sie, dass die Konzessionsabgabe von Stromverbrauchern (der «BKW-Rappen») nicht mehr in den Steuerhaushalt, sondern in eine neu zu gründende Spezialfinanzierung fliesst. Mithilfe der rund 300 000 Franken, die jährlich zusammenkämen, sollen öffentliche und private Energieprojekte und -effizienzmassnahmen gefördert werden. Dadurch könne die Gemeinde energiepolitisch unabhängiger werden und langfristig ihre Stromversorgung sicherstellen.
An der diesjährigen Frühjahrs-Gemeindeversammlung wurde bereits ein Ad-hoc-Antrag an den Gemeinderat formuliert, sich über einen solchen Fonds Gedanken zu machen. Mit 28:20 Stimmen wurde dieser jedoch als «nicht erheblich» zurückgewiesen.
Um den BürgerInnen noch einmal einen konkret ausformulierten Antrag vorlegen zu können, arbeiten Künzi und seine Mitstreiter nun an einer Gemeindeinitiative. Sobald der Initiativtext fertig ist, geht er zur Vorprüfung an die Gemeindeverwaltung. Erst wenn diese die Rechtmässigkeit des Vorstosses anerkennt, dürfen die Initianten mit der Unterschriftensammlung beginnen.
Ob eine Initiative zustande kommt und an einer Gemeindeversammlung behandelt wird, ist zurzeit also noch nicht klar. Der Flyer, der am Sonntag erstmals ausgelegt wurde, dient vor allem der Suche nach Helfern für die Unterschriftensammlung.
BIANCA HÜSING