An zwei Stellen im Lötschberg-Scheiteltunnel zwischen Kandersteg und Goppenstein greift sulfathaltiges Bergwasser die Betonfahrbahn an. Ab nächster Woche beginnt die BLS mit den Reparaturen der betroffenen Abschnitte.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
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An zwei Stellen im Lötschberg-Scheiteltunnel zwischen Kandersteg und Goppenstein greift sulfathaltiges Bergwasser die Betonfahrbahn an. Ab nächster Woche beginnt die BLS mit den Reparaturen der betroffenen Abschnitte.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
In den letzten Jahren hat die BLS die Fahrbahn im Scheiteltunnel zwischen Kandersteg und Goppenstein erneuert, konkret wurde eine Betonfahrbahn eingebaut. Dieses Projekt wurde im Herbst abgeschlossen. Im Verlauf des letzten Jahres hat die BLS während Kontrollgängen jedoch Schäden an der neuen Betonfahrbahn festgestellt (der «Frutigländer» berichtete). Die anschliessenden Untersuchungen haben gezeigt, dass die Schäden im 15 Kilometer langen Tunnel an zwei Stellen aufgetreten sind: einerseits rund 3,5 Kilometer vom nördlichen Tunnelportal bei Kandersteg, andererseits rund 4 Kilometer vom südlichen Portal bei Goppenstein entfernt.
Die Schäden an der Betonfahrbahn waren auf sulfathaltiges Bergwasser zurückzuführen. Dieses greift den Beton chemisch an – die Folge sind Abplatzungen und Risse. An einigen Stellen war die Festigkeit des Betons beeinträchtigt, wodurch die Verankerung der Gleise in der Betonfahrbahn geschwächt wurde. Die BLS hat diese Bereiche umgehend stabilisiert, um die Sicherheit des Bahnbetriebs zu gewährleisten.
Baustelle bis Weihnacht
Das Bahnunternehmen will die schadhaften Stellen nun langfristig reparieren. Die Arbeiten bei laufendem Betrieb beginnen am Montag, 6. Oktober, mit dem Aufbau eines Installationsplatzes beim Tunnelportal im Eggeschwand. Gemäss Informationsschreiben an die lokale Bevölkerung sind dazu bis Mitte Oktober mehrere Lastwagenfahrten nötig. Die eigentlichen Bauarbeiten im Lötschbergtunnel beginnen am Montag, 20. Oktober, und sollten kurz vor Weihnachten abgeschlossen sein. Im November finden nachts etwa ein Dutzend LKW-Lieferungen mit Beton statt, warnt die BLS im Voraus vor Lärmimmissionen.
Grossflächige Reparaturen
Die Sanierung der Schäden kostet – Stand Frühjahr – zwei bis drei Millionen Franken. Die BLS geht davon aus, dass die Behebung dieser Mängel weitgehend versichert ist. Ursprünglich waren für die beschädigten Stellen verschiedene Massnahmen vorgesehen. «Das geplante Sanierungskonzept war logistisch und baulich aber zu aufwendig. Jetzt werden alle schadhaften Stellen grossflächig entfernt und durch widerstandsfähigen Beton ersetzt», heisst es auf Anfrage von der Unternehmenskommunikation BLS. «Statt verschiedener Bauverfahren kommt nur noch eines zum Einsatz.» Damit könne der Aufwand gesenkt, das Risiko verringert und schliesslich die Qualität verbessert werden – und eine einheitliche, langlebige Lösung für alle betroffenen Stellen umgesetzt werden.