Am Samstag, 13. September, fand die Jubiläumsfeier der Kirche Kandergrund statt. Der Gottesdienst mit Pfarrerin Christine Eichenberger und Pfarrer Christoph Furrer wurde umrahmt von einer Darbietung der KUW-Kinder sowie vom Jodlerklub Alpenröslin und stand ganz im Zeichen des ...
Am Samstag, 13. September, fand die Jubiläumsfeier der Kirche Kandergrund statt. Der Gottesdienst mit Pfarrerin Christine Eichenberger und Pfarrer Christoph Furrer wurde umrahmt von einer Darbietung der KUW-Kinder sowie vom Jodlerklub Alpenröslin und stand ganz im Zeichen des Bauens.
Nach dem feinen Mittagessen in der Turnhalle Kandergrund erzählte Detlef Wulff, welche Probleme geklärt werden mussten, bevor die Kirche entstehen konnte. Wenn so viele Menschen in die Kirche strömen, dass sie ganz gefüllt ist, muss es einen besonderen Anlass dafür geben. So war es auch in der Kirche Kandergrund: Diese besteht bereits seit 175 Jahren – ein guter Grund zum Feiern. Der Gottesdienst begann mit dem Jodellied «Am Thunersee» von Adolf Stähli, gespielt von Hans Schüpbach an der altehrwürdigen Orgel.
Passenderweise beginnt das Stück mit der Strophe «Chumm doch eis am Sunntigmorge…» – statt an den Thunersee, in die Kirche Kandergrund. Auch die Orgel spielt in der Geschichte eine besondere Rolle: Sie wurde 1885 von der Kirchgemeinde Nydegg Bern an Kandergrund geschenkt. Der anschliessende Jutz und die zwei Jodellieder des 16-köpfigen Jodlerklubs Kandergrund kamen in der Kirche besonders gut zur Geltung. Die Pfarrerin erklärte, dass die ergänzenden Strophen 2 bis 6 des Gemeindeliedes «Grosser Gott, wir loben dich» vom ersten Pfarrer in Kandergrund, Karl von Greyerz, geschrieben wurden.
Vom Bauen und seinen Herausforderungen
Pfarrerin Christine Eichenberger von der Kirchgemeinde Kandergrund-Kandersteg und Pfarrer Christoph Furrer aus Frutigen lasen aus Psalm 172 vor. Dieser erzählt vom Bauen: Was braucht es alles beim Bau – und was kann alles passieren? Diese Fragen stellten sich die Pfarrleute. Die 4. Klasse KUW unter der Leitung von Isabelle Knobel zeigte zwei Kinder aus der Zeit von 1850, als die Kirche neu war. Sie beklagten sich über das strenge Leben der Kinder damals und fragten sich, ob es die Kinder in der Zukunft wohl leichter haben würden.
Durch ein Fenster in die Zukunft sahen sie die Kinder von heute, konnten sich aber kaum vorstellen, dass es tatsächlich einmal so sein würde.
Drei Kirchen im selben Stil erbaut
Ueli Burkhalter vom Synodalrat der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn überbrachte den Feiernden die besten Wünsche zum Jubiläum. Er dürfe derzeit gleich drei Kirchen zum Jubiläum gratulieren – eine davon sei die Kirche von Linden, die im selben Stil erbaut wurde. Danach wurde in der Turnhalle Kandergrund ein hervorragendes Mittagessen mit Dessert und Kaffee serviert, das im Gasthof Altels vorbereitet und gekocht wurde. Die Feiernden nutzten die Gelegenheit, über die Kirche, über Gott und die Welt zu plaudern. Dazu spielten die Fisi-Gruess Örgeler einige heimelige Volksmusikstücke. Zum Festakt begrüsste Kirchgemeinderatspräsident Christian Wandfluh die Gäste, und Detlef Wulff erzählte die Geschichte, wie die Kirche Kandergrund entstanden ist – der «Frutigländer» hatte bereits darüber berichtet. Die Gemeinderatspräsidenten Roland Stoller aus Kandergrund und René Maeder aus Kandersteg überbrachten ihre Gratulationen und die besten Wünsche für die Zukunft. Dazwischen spielte Fritz Inniger an der Drehorgel einige bekannte Stücke zum Mitschunkeln. Die Besucherinnen und Besucher waren sich einig: Das war ein sehr feierlicher und gebührender Anlass zum 175-Jahr-Jubiläum der Kirche Kandergrund.
Weitere Infos: www.kirche-kandergrund-kandersteg.ch/de/
KATHRIN JUNGEN