EISHOCKEY Am Dienstagabend erlebte der EHC Kandersteg im Weyerli einen regelrechten Gala-Abend. Nach zwei schmerzhaften Niederlagen in den letzten Spielen war das Ziel klar: Ein Sieg musste her. Ebenso klar setzten die Kandertaler dieses Vorhaben dann um: Gegen Tabellenschlusslicht ...
EISHOCKEY Am Dienstagabend erlebte der EHC Kandersteg im Weyerli einen regelrechten Gala-Abend. Nach zwei schmerzhaften Niederlagen in den letzten Spielen war das Ziel klar: Ein Sieg musste her. Ebenso klar setzten die Kandertaler dieses Vorhaben dann um: Gegen Tabellenschlusslicht Rot-Blau Bern-Bümpliz demonstrierten sie mit voller Wucht ihre Klasse.
Kandersteg kam aus der Kabine wie die Feuerwehr – und liess keinen Zweifel daran, wer die Partie dominieren würde. Schon in der dritten Minute eröffnete Sunny Rauber auf Zuspiel von Renato Müller den Torreigen. Nur sechs Minuten später erhöhte Müller auf 2:0, bevor Severin Augstburger das 3:0 besorgte. Doch damit nicht genug: Kurz vor der ersten Pause setzte Andrin Künzi mit einem sehenswerten Treffer zum 4:0 den Schlusspunkt des ersten Drittels. Rot-Blau schien förmlich überrollt, während Kandersteg diszipliniert und zielstrebig agierte.
Keine Gnade im zweiten Drittel
Die Trainer schienen in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn Kandersteg machte im Mittelabschnitt genau da weiter, wo sie aufgehört hatten. Topscorer David Kubovcik schickte sich an, den Abend zu seinem persönlichen Schaulaufen zu machen, und erhöhte nach einem Alleingang auf 5:0. Sunny Rauber trug sich wenig später mit seinem zweiten Treffer in die Statistik ein, bevor Müller und Augstburger jeweils mit weiteren Toren das Drittelergebnis auf 9:0 hochschraubten. Selbst eine doppelte Unterzahl brachte die Kandertaler nicht aus der Ruhe – souverän überstanden sie auch diese Phase.
Shutout knapp verpasst
Wer dachte, die Gäste würden es im Schlussdrittel etwas ruhiger angehen lassen, sah sich getäuscht: Tino Wandfluh eröffnete das Drittel mit einem weiteren Treffer zum 10:0. Zwar nahmen die Gäste anschliessend etwas Tempo aus dem Spiel, doch ihre Überlegenheit blieb erdrückend. Kubovcik und Lars Zurbrügg erhöhten weiter, bevor Zurbrügg in Überzahl das Dutzend voll machte. Severin Augstburger beendete das Torfestival zwei Minuten vor Spielschluss mit seinem vierten Treffer des Abends zum14:0. Kurz vor Abpfiff liess eine kleine Unachtsamkeit die Gastgeber noch zum Ehrentreffer kommen, doch das änderte nichts am Gesamteindruck.
Ein Statement zur richtigen Zeit
Ein Sieg gegen das Schlusslicht war fast Pflicht, doch in dieser Höhe war das Ergebnis ein echtes Ausrufezeichen. Die Kandertaler spielten nicht nur dominant, sondern auch konzentriert. Sie bewiesen, dass sie nach den zuletzt knappen Niederlagen zurück auf Kurs sind. Ein bisschen Mitleid mit den überforderten Bernern blieb jedoch nicht aus – sie kämpften durchaus tapfer, blieben aber chancenlos.
Mit 11 Punkten nach der ersten Saisonhälfte liegt Kandersteg voll im Rennen um die vorderen Plätze. Jetzt gilt es, auch in engen Spielen die Nerven zu behalten. Die nächste Herausforderung wartet schon am kommenden Samstag, wenn der EHC Kandersteg auf den starken EHC Bern96 trifft.
TONI STOLLER, EHC KANDERSTEG