LANDWIRTSCHAFT Der 54-jährige Lorenz Scherler wuchs im Emmental auf. Schon als Kind hegte er den Wunsch, auf einer Alp zu arbeiten – und diesen Sommer erfüllte sich der Berner Maschinenbauer seinen Traum. Bei Christa und Stefan Sieber auf der Alp Pfruend Senggi ...
LANDWIRTSCHAFT Der 54-jährige Lorenz Scherler wuchs im Emmental auf. Schon als Kind hegte er den Wunsch, auf einer Alp zu arbeiten – und diesen Sommer erfüllte sich der Berner Maschinenbauer seinen Traum. Bei Christa und Stefan Sieber auf der Alp Pfruend Senggi packte Scherler vom 9. Juli bis zum 28. August mit an. «Beworben habe ich mich schon 2022», erzählt er. «Als ich mich mit Christa und Stefan traf, waren wir uns auf Anhieb sympathisch.»
Der Alltag auf der Alp hatte es in sich: morgens um 5 Uhr aufstehen und um 20 Uhr oder noch später Feierabend machen. «Die Arbeit war hart und fordernd», so Scherler. Trotzdem bereute er seine Entscheidung nicht: «Die Arbeit mit den 17 Kühen, 4 Geissen und 8 Rinderli machte mir extrem viel Freude. In meinem eigentlichen Job habe ich Gebrauchsanleitungen, bei den Tieren musste ich vor allem Gefühl haben. Schon nach kurzer Zeit durfte ich Käse mitproduzieren.»
Beeindruckt hat ihn, wie exakt und sauber auf der Alp gearbeitet wird. Sein Chef Stefan urteilt: «In seinem Zeugnis würde ich Lorenz eine 6 plus schreiben. Wir waren begeistert von ihm und seiner Arbeit. Zwischendurch kam auch seine Frau Esther zum Mithelfen.» Und weil man sich so gut verstand, kam Lorenz Scherler mit seiner Frau zur Alpkäsemeisterschaft auf den Ballenberg. Die beiden wollten sehen, wie der Käse von Christa und Stefan Sieber beim Wettbewerb bewertet wird.
MICHAEL SCHINNERLING