Die Räumung des ehemaligen Munitionslagers ist eine hochemotionale Angelegenheit – das wurde auch in der Nationalratsdebatte um den 2,59-Milliarden-Franken-Kredit deutlich. Erkennbar betroffen schilderte der Frutiger Jürg Grossen (GLP) letzten Donnerstag in Bern, warum ihm das ...
Die Räumung des ehemaligen Munitionslagers ist eine hochemotionale Angelegenheit – das wurde auch in der Nationalratsdebatte um den 2,59-Milliarden-Franken-Kredit deutlich. Erkennbar betroffen schilderte der Frutiger Jürg Grossen (GLP) letzten Donnerstag in Bern, warum ihm das Thema und insbesondere die Verfehlungen in der Vergangenheit persönlich nahegehen: «Meine Schwiegermutter stand im Dezember 1947 während der verheerenden Explosion als dreijähriges Mädchen im Nachthemd an der Hand ihrer Mutter vor dem brennenden Haus. Sie mussten flüchten, während im Haus ihre Geschwister und Verwandten in diesem durch Menschenhand verursachten Inferno ums Leben kamen.» Nun müsse das Problem ein für alle Mal gelöst werden – und zwar durch die Räumung der Munitionsreste.
Die grosse Mehrheit des Nationalrats teilte diese Auffassung und bewilligte den Kredit mit 180 zu 5 Stimmen bei 8 Enthaltungen. Teile der SVP-Fraktion hatten vergeblich versucht, das Geschäft an den Bundesrat zurückzuweisen. Sehr erleichtert zeigte sich nach dem deutlichen Nationalrats-Ja nicht nur Jürg Grossen, sondern auch Kandergrunds Gemeindepräsident Roman Lanz. Er und die IG Mitholz hatten sich für die Annahme des Kredits stark gemacht: «Nur die Räumung der Munition löst das Problem endgültig», hiess es in einem Schreiben an die Entscheidungsträger. Als Nächstes geht das Geschäft an den Ständerat.
BIANCA HÜSING