Kostenloses Präventionsangebot für Schulen
16.01.2024 GesundheitDas Berner Bündnis gegen Depression erhält eine zusätzliche Finanzierung für das Programm «Schau hin». Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion sowie die Bildungs- und Kulturdirektion unterstützen es zu gleichen Teilen.
...Das Berner Bündnis gegen Depression erhält eine zusätzliche Finanzierung für das Programm «Schau hin». Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion sowie die Bildungs- und Kulturdirektion unterstützen es zu gleichen Teilen.
Seit Februar 2021 führt das Berner Bündnis gegen Depression (BBgD) sein schulbasiertes Präventionsprogramm «Schau hin – Depressionen, selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität erkennen, verstehen und handeln» in den deutschsprachigen Schulen des Kantons Bern auf Sekundarstufe durch. Ab sofort ist es für die Schulen kostenlos. Möglich macht dies eine Zusatzfinanzierung durch die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion sowie die Bildungsund Kulturdirektion. «Ziel ist es, das Präventionsprogramm flächendeckend anzubieten, um den Zugang zu möglichst vielen Kindern und Jugendlichen zu erhalten», sagt BBgD-Geschäftsführerin Christina Paersch.
Für einen gesunden Umgang mit Krisen
«Schau hin» richtet sich an Schülerinnen und Schüler der siebten bis neunten Klasse. Während drei Monaten werden sie für die Themen Depression, selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität sensibilisiert und lernen einen gesunden Umgang mit psychischen Krisen kennen. Sie erfahren zudem, wo und wie sie Hilfe erhalten. Schulen sind besonders geeignet, Präventionsmassnahmen umzusetzen, weil dort viele Kinder und Jugendliche erreicht werden können. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die psychische Belastung, das selbstverletzende Verhalten sowie die Suizidalität von Kindern und Jugendlichen durch diese Präventionsmassnahmen reduziert werden. Der weltweiten Datenlage zufolge verhindert die Teilnahme an einem schulbasierten Präventionsprogramm in einer Klasse mit 20 Schülerinnen und Schülern einen Suizidversuch.
Psychische Gesundheit junger Menschen stark gefährdet
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass ein Drittel der 14- bis 19-Jährigen in der Schweiz und in Liechtenstein von psychischen Problemen betroffen ist und jede elfte Person mindestens einen Suizidversuch unternommen hat. «Suizidale Jugendliche haben Schwierigkeiten im Umgang mit Krisen, da sie oft über noch ungenügende Problemlösestrategien verfügen und ihren Problemen dann nur passiv begegnen können. Daher ist es wichtig, dass Jugendliche einen angemessenen Umgang mit Problemen, Konflikten und Krisen lernen und dabei private und professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen», sagt Michael Kaess, BBgD-Präsident sowie Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) AG.
Interessierte Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter an deutschsprachigen Schulen im Kanton Bern können sich direkt bei der Geschäftsstelle Berner Bündnis gegen Depression informieren.
PRESSEDIENSTE KANTON BERN UND BERNER BÜNDNIS GEGEN DEPRESSION