Keine Illusionen über die Strommangellage

  29.11.2022 Leserbrief

Keine Illusionen über die Strommangellage

Christian Zenger, Geschäftsführer der Elsigenalpbahnen, beschreibt die Energiemangellage mit Blick auf die Stromversorgung des Frutiger Skigebietes sehr realistisch. Bisher haben die Skigebiete jeweils auf dem freien Markt billigen Strom kaufen können – auch aus dem Ausland, vielfach von Kohlekraftwerken produziert. Jetzt, da der Strom knapp ist und die Preise explodiert sind, zeigt sich, dass die Abhängigkeit von diesem billigen Strom sehr gross und die Sicherheit klein ist. Rechnet Herr Zenger tatsächlich damit, dass von der Politik Steuergelder gesprochen werden, um den teuren Strom für die Schneekanonen zu verbilligen?
Umdenken tut not und nachhaltige Alternativen sind zu prüfen. So könnten zum Beispiel mit dem Turbinieren des Trinkwassers von der Quelle an Elsigen bis hinunter nach Mässerlisbärgli aus 300 Litern / Minute über eine Höhendifferenz von 400 Metern etwa 100 000 Kilowattstunden Elektrizität produziert werden. Ähnlich macht es das Trinkwasserkraftwerk Ueblenberg-Fuchschrume schon lange – dort mit einem Ertrag von bis zu einer Million Kilowattstunden pro Jahr.
Ziemlich naiv wirkt hingegen die Idee, dass man nur den richtigen Zeitpunkt für günstige Stromverträge erwischen müsse, um die Saison 2023 / 24 zu retten. Ohne konkrete Massnahmen, die es erlauben, den Strom aus eigenen Quellen nachhaltig und CO2-neutral zu produzieren, wird das Skifahren an Elsigen-Metsch im Winter 2023 / 24 wahrscheinlich ein teures Vergnügen.

RUEDI JUNGEN, FRUTIGEN


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