«Schade um das viele Geld»
Nun ist es so weit, die erste Etappe der Staatsstrasse ist beinahe abgeschlossen und die Planungssünden mit Feinbelag zugedeckt. Was mich optisch und praktisch am meisten stört, sind die vielen verschiedenen ...
«Schade um das viele Geld»
Nun ist es so weit, die erste Etappe der Staatsstrasse ist beinahe abgeschlossen und die Planungssünden mit Feinbelag zugedeckt. Was mich optisch und praktisch am meisten stört, sind die vielen verschiedenen Randabschlüsse. Das wirkt sehr unentschlossen und wild: Von einer bis zu sechs Reihen Pflastersteine mit und ohne Bordsteinkante kann man alles sehen und spüren. Wenn ich mit meiner Urenkelin im Kinderwagen mit zwei von vier Rädern über diese Pflastersteine rumpeln muss, weil der Asphaltstreifen zu schmal ist, ist der Widerstand der Räder nicht derselbe und somit muss ich dauernd Gegensteuer geben. Dasselbe auch mit Rollator oder Rollstuhl. So viel Unannehmlichkeit für so viel Geld – schade!
Sollte sich eines Tages ein Personenunfall ereignen, wird sich dann die Frage stellen, auf welcher Reihe von Steinen die Person gestanden hat. Wo ist die Abgrenzung zwischen Fahrbahn und Trottoir? Das sieht in Spiez, wo zur selben Zeit die Ortsdurchfahrt erneuert wurde, viel eleganter und einheitlicher aus. Derselbe Bauherr mit zwei total verschiedenen Ideen. Um Frutigen optisch zu verschönern, wurden 180 000 Franken für Bäume bewilligt. Nun bin ich gespannt, wo denn diese vielen Bäume noch Platz finden werden …
ROLF GLOGGER, FRUTIGEN