Nach einem extrem fordernden Rennen durfte sich Rieder nach 4 Tagen, 10 Stunden und 9 Minuten über den 3. Platz overall jubeln. Gleichzeitig liess sich der Frutiger bei der vom 11. bis 18. August stattfindenden WUCA (World UltraCycling Association)-Weltmeisterschaft im Rahmen des ...
Nach einem extrem fordernden Rennen durfte sich Rieder nach 4 Tagen, 10 Stunden und 9 Minuten über den 3. Platz overall jubeln. Gleichzeitig liess sich der Frutiger bei der vom 11. bis 18. August stattfindenden WUCA (World UltraCycling Association)-Weltmeisterschaft im Rahmen des Race Around Austria in der Kategorie Ü50 zum Weltmeister krönen.
Als Marco Rieder aus Frutigen die letzten Kilometer in Angriff nahm, war der Traum vom Podest eigentlich dahin. «Plötzlich wurde jedes Ankommen zum Kampf und dann kam der Moment, wo ich wusste: Jetzt einfach alles geben», so Rieder. Auf den letzten Metern gab es noch Kopfsteinpflaster, was eine mentale und physische Prüfung für den Athleten war. Nicht zu vergessen war, dass hinter Rieder der höchste Punkt, die Edelweissspitze auf der Grossglockner Hochalpenstrasse mit einer Höhe von 2571 Metern über Meer lag oder Steigungen wie zum Beispiel beim Dientner Sattel, ein auf 1342 Meter über Meer gelegener Gebirgssattel im Salzburger Land, das Weinviertel und Burgenland mit flacheren Passagen, aber oft windanfällig, oder die Alpenregionen (Tirol, Vorarlberg, Salzburg), welche technisch und konditionell herausfordernd waren.
Was am Dienstagabend, 12. August, um 20.30 Uhr begann, endete am Sonntag, 19. August, um 6.39 Uhr mit einem völlig ausgepowerten Rieder. Der Frutiger wurde von einem siebenköpfigen Team mit Freunden seiner Partnerin und seinem Sohn, als zweier Crew à drei Personen im Wechsel und einer Person im Zusatzfahrzeug unterstützt.
Rieder erlebte alles
«Extreme Hitze, Gegenwind, Müdigkeit, Gewitter, Schlafmangel und anspruchsvolle Anstiege waren fordernd. Zudem wenig Schlaf und am Schluss entschied die mentale Stärke über einen Podestplatz», erklärte Rieder.
Die WUCA-Weltmeisterschaft im Rahmen des Race Around Austria führte über 2200 km sowie über 30 000 Höhenmeter, nonstop, Tag und Nacht, einmal rund um Österreich. Nach knallharten 4 Tagen, 10 Stunden und 9 Minuten kam Rieder auf den 3. Platz overall und liess sich in der Kategorie Ü50 zum Weltmeister krönen.
«Die Herausforderung am Ende war, als ich merkte, dass der Rückstand grösser wurde und ich im starken Regen fuhr. Ich ging dann ‹all in›, so schnell fahren, wie der Körper noch kann», erklärte Rieder. «Aber keine Sorge, immer wenn ich zu müde war, um die Augen offen zu halten, gab es beim nächsten Parkplatz einen Stopp», erklärte Rieder weiter. Er bedankte sich von ganzem Herzen bei seinem Team. «Ohne all die Helfer hätte ich das nie erreicht. Die Vorbereitungen gestaltete ich möglichst variantenreich, um neben der Arbeit die kleinen Möglichkeiten des Trainings zu nutzen», erklärte Rieder, wie er sich auf so ein Mammut-Rennen vorbereitet.
MICHAEL SCHINNERLING