Starker Cup-Auftritt des EHC Adelboden
Der Cupabend in Adelboden hielt, was er versprach: Emotionen, Leidenschaft und eine eindrückliche Kulisse. Mit dem SC Langenthal gastierte ein prominenter Gegner aus der MyHockey League im Oberland. Die Rollen waren auf dem ...
Starker Cup-Auftritt des EHC Adelboden
Der Cupabend in Adelboden hielt, was er versprach: Emotionen, Leidenschaft und eine eindrückliche Kulisse. Mit dem SC Langenthal gastierte ein prominenter Gegner aus der MyHockey League im Oberland. Die Rollen waren auf dem Papier klar verteilt – doch die junge Adelbodner Mannschaft, gespickt mit sechs Junioren, stemmte sich mit grossem Einsatz gegen den Favoriten. Am Ende setzte sich Langenthal zwar standesgemäss mit 4:1 durch, doch Adelboden begeisterte mit Kampfgeist und Spielfreude und hinterliess einen bleibenden Eindruck.
Langenthal erwischte einen Blitzstart: Bereits nach 161 Sekunden traf Anton Ranov zum 0:1. Der Favorit liess die Scheibe laufen und erhöhte in der 11. Minute durch Fabio Kläy auf 0:2 – ein deutliches Signal an die Hausherren. Doch Adelboden liess sich nicht beeindrucken. Goalie David Friedli verhinderte mit einer spektakulären Fanghand-Parade den nächsten Gegentreffer, während seine Vorderleute mit Leidenschaft verteidigten, Schüsse blockten und sich kompromisslos in die Zweikämpfe warfen. Trotz frühem Rückstand blieb das Spiel offen. Auch im Mitteldrittel diktierte Langenthal über weite Strecken das Geschehen und erhöhte kurz nach Spielhälfte durch Karym Krayem auf 0:3. Doch nun kamen die Momente für Adelboden. Zuerst entwischte Johny Christen der Gästeabwehr und tauchte alleine vor dem Tor auf, wurde aber im letzten Augenblick entscheidend gestört.
Kurz darauf strich ein Schuss von Yannis Djerrah hauchdünn am Pfosten vorbei – das 1:3 lag in der Luft. Besonders auffällig war in dieser Phase Lionel Rufener, der mit unerschütterlichem Willen vor dem Tor für Gefahr sorgte und den SCL-Goalie zu einer Glanzparade zwang. Adelboden setzte offensiv Akzente und brachte den Favoriten mehrfach ins Wanken.
Im Schlussdrittel erwischte Langenthal erneut den besseren Start und erhöhte in der 43. Minute auf 0:4. Doch Adelboden liess die Köpfe nicht hängen, sondern spielte mutig weiter nach vorne. Der Höhepunkt folgte in der 55. Minute: Rückkehrer Marcel Nydegger setzte sich kraftvoll durch, überlief die Verteidigung und vollendete eiskalt zum 1:4 – ein Treffer, der die Halle zum Beben brachte. Kurz vor Schluss sorgte Captain Marco Germann noch einmal für Aufregung, als er nach einem Puckgewinn im Alleingang aufs Tor zog. Doch auch diesmal bewahrte der SCL-Schlussmann seine Klasse. Am Ende siegte Langenthal verdient und bestätigte seine Favoritenrolle.
Doch für Adelboden war es mehr als nur eine Niederlage: Die Oberländer bewiesen Mut, Leidenschaft und Teamgeist, boten ihren Fans spektakuläre Szenen und sammelten wertvolle Erfahrungen für die Zukunft. Der beherzte Auftritt – von Friedlis Glanzparade bis zu Nydeggers Treffer – wird in Adelboden noch in Erinnerung bleiben.
MELCHIOR LANZ