Den einen macht sie Angst, den anderen gefällt sie: die Digitalisierung. Heute will ich euch mal zeigen, was die Digitalisierung, insbesondere das Fach «Medien und Informatik», in der Schule bewirkt, so viel ich bis jetzt dazu weiss. Und das geht am besten mit einem kleinen Rätsel, das überraschend viel mit dem Fach «Medien und Informatik» zu tun hat:

Der verschwundene Schatten
Beginnen wir mit diesem kleinen Rätsel: «Am Mittag stand Mia draussen – doch plötzlich hatte sie keinen Schatten mehr. Warum?» – Zack, und schon befinden wir uns mitten im Fach «Medien und Informatik».

Hier muss man herausfinden, was passiert ist – aber nur durch Ja-/Nein-Fragen. So entsteht eine binäre Entscheidungsstruktur. Das bedeutet: Mit jeder Frage, die nur zwei mögliche Antworten zulässt (ja oder nein), grenzt man die Möglichkeiten weiter ein, bis man schliesslich zur Lösung kommt: Es war bewölkt. Die Sonne war hinter den Wolken versteckt – deshalb konnte Mia keinen Schatten mehr sehen.
Solche Black Storys sind eine spielerische Art, binäre Entscheidungsstrukturen aufzuzeigen, ohne dass man an digitalen Geräten sitzt, sondern einfach durch logisches Denken. Auch andere spielerische Zugänge zeigen, dass M&I mehr als nur Bildschirmzeit bedeutet.

Nach dem Lehrplan, an den sich Lehrpersonen halten müssen, beginnt das Schulfach «Medien und Informatik» bereits im Kindergarten. Das bedeutet jedoch nicht, dass Kinder einfach vor ein digitales Gerät gesetzt werden und damit arbeiten sollen.
Es beginnt mit grundlegenden Aufgaben, zum Beispiel, wie man nach einer Anleitung einen Kuchen backt oder etwas bastelt. Das sind die ersten Schritte Richtung Programmieren und zum Verständnis, wie ein Computer funktioniert. Denn auch Computer arbeiten streng nach einer präzisen Anleitung, einer sogenannten binären Entscheidungsstruktur:
Der Computer prüft Schritt für Schritt, ob eine Bedingung erfüllt ist und wählt dann genau einen von zwei möglichen Wegen. Ein weiteres Beispiel ist das Bügelperlenbild. Ein Bild aus Bügelperlen zeigt genau, wie ein Bild aus Pixeln aufgebaut ist, genauso wie digitale Bilder auf dem Bildschirm: nämlich aus ganz vielen kleinen Pixeln. Wie am Bildschirm wird auch hier das Bild Stück für Stück zusammengesetzt.

Die Gefahr aufzeigen
Es geht aber nicht nur darum, spielerisch etwas zu erlernen, sondern auch, Kinder auf die Gefahren im Internet aufmerksam zu machen. Zum Beispiel mit Bilderbüchern oder durch altersgerechte Online-Angebote. Es geht also darum, Kinder auf die digitale Welt vorzubereiten, sie zu sensibilisieren. Was kann mit einem veröffentlichten Foto passieren? Wie erkennt man, ob etwas gefälscht ist, zum Beispiel durch künstliche Intelligenz?
Die sozialen Medien sind voll von falschen Angaben und irreführenden Inhalten. Wir bewegen uns immer mehr in die Richtung der digitalen Realität und die Kinder müssen und sollen darauf vorbereitet sein.

RONJA DÄPP

DIE AUTORIN ERREICHEN SIE UNTER REDAKTION@FRUTIGLAENDER.CH

Medien und Informatik im Kindergarten?

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