Vom 6. bis 10. August organisierte der Handmähverein Thundorf-Strass im oberbayrischen Ainring die Europameisterschaft im Handmähen. Mit dabei war auch ein Frutiger; der alle zwei Jahre stattfindende Wettkampf war für Hermann Reichen aus Achseten mit dem vierten Rang ein ...
Vom 6. bis 10. August organisierte der Handmähverein Thundorf-Strass im oberbayrischen Ainring die Europameisterschaft im Handmähen. Mit dabei war auch ein Frutiger; der alle zwei Jahre stattfindende Wettkampf war für Hermann Reichen aus Achseten mit dem vierten Rang ein voller Erfolg.
«Super, dachte ich, als bekannt wurde, dass ich den vierten Rang erreicht hatte. Mein Ziel war es, unter die ersten 20 zu kommen», so Hermann Reichen. Die Schweizerdelegation bestand aus 25 Inner- und Ostschweizern und eben Reichen aus Frutigen. Die Teams kamen aus Deutschland und Slowenien, aus dem Südtirol und dem Baskenland, aus Österreich, der Slowakei und Tschechien.
Nicht nur die Zeit zählt
Bei der Europameisterschaft in Thundorf bei Ainring im Berchtesgadener Land hatten die Handmäher eine Fläche von zehn mal zehn Metern zu bearbeiten. Neben der Zeit wurden auch die Gleichmässigkeit und die Sauberkeit bewertet.
Reichen beschrieb den Ablauf und den Modus so: «An der EM sind die Parzellen genau angemäht und werden am Vorabend an jeden Teilnehmer ausgelost. Im Gegensatz zu Frutigen mähen hier immer je ein Teilnehmer aus verschiedenen Ländern auf Kommando zusammen. Und wenn gemäht ist, wird sofort das ganze Gras weggeräumt, damit die Sauberkeit beurteilt werden kann», erklärte Reichen. «Die ersten drei bekamen ein Andenken, alle andern ein einheitliches Präsent», liess Reichen wissen, der bereits zum fünften Mal an einer EM teilnahm. Zudem wurden alle Teilnehmer vom OK Thundorf-Strass zu einem Ausflug an den Königsee eingeladen.
Die EM findet immer alle zwei Jahre im Turnus in den teilnehmenden Ländern statt. Für seine Sportart, das Handmähen, hatte Reichen noch einen Wunsch: «Ich möchte, dass wir möglichst viele Junge motivieren können, damit dieses schöne Hobby auch in Zukunft noch ausgeübt werden kann.»
Für eine gute Meisterschaft braucht es:
• Technik: eine gut geschärfte Sense – das Herzstück; die Klinge muss perfekt gedängelt und gewetzt sein damit sie sauber durch das Gras gleitet.
• Wetzstein und Steinfass: werden zum Nachschärfen vor und während des Wettbewerbs benötigt.
• Sensebaum (Stiel): muss zur Körpergröße passen, die richtige Ergonomie ist entscheidend.
• Sensenblatt: muss je nach Gelände und Grasart unterschiedlich lang und unterschiedlich geformt sein.
• Festes Schuhwerk: wird für die Sicherheit und besseren Halt benötigt.
Die Bewertungskriterien sind:
• Schnittqualität: Wie sauber und gleichmässig ist die Fläche gemäht? Anwand (bei der Schnur, vorgegebene Breite), Sauberkeit (in der Mitte), Durchschlag (unter der Mahd), alles sauber und gleichmässig gemäht?
• Schnelligkeit: Wie viel Fläche wurde in der vorgegebenen Zeit geschafft?
• Technik und Haltung: Wird die Sense korrekt geführt?
MICHAEL SCHINNERLING
ZUR PERSON
Hermann Reichen ist 44 alt, von Beruf Schreiner und verheiratet mit Erika. Er hat drei Kinder, Jakob, Aron und Beni. Dem Hobby Handmähen, zu dem er durch Johann Inniger kam, widmet sich Reichen seit 1996.
«Auf nützliche Art körperlich zu trainieren und die Kameradschaft zu pflegen, das sind meine Beweggründe, diese Sportart auszuüben», so Reichen.