Vergangenen Samstag trafen sich Mitglieder des Vereins Outdoor Kandertal, des Vereins für Biker und andere Outdoor-Sportler, zum traditionellen WägliWärk-Tag, gefolgt von der jährlichen Hauptversammlung.

Bereits um halb neun Uhr morgens versammelten sich engagierte Vereinsmitglieder – Männer, eine Frau und zwei Kinder – auf dem Parkplatz des Sportzentrums. Ausgestattet mit Schaufeln, Pickeln, Baumscheren und anderem Werkzeug wurden sie von Christian Lörtscher begrüsst, dem Bauverantwortlichen des Vereins, und in drei Gruppen aufgeteilt.

Pflege der Wege
Von dort aus fuhren sie zu den jeweiligen Einsatzorten auf der rechten Seite des Kandertals und auf der linken Seite des Engstligentals. Drei Stunden lang wurde mit grossem Einsatz gearbeitet: störende Äste und Sträucher wurden zurückgeschnitten und Laub sowie grosse Steine aus den Wegen entfernt. Ziel war es, ausgewählte Wander- und Bikewege in einen Zustand zu versetzen, der für Wanderer und Biker gleichermassen sicher und angenehm ist – ganz im Sinne des Vereinsgedankens.

Der Verein Outdoor Kandertal wurde 2021 gegründet – als Reaktion auf einen Rechtsstreit zwischen einem Landbesitzer und einem Mountainbiker. Heute zählt der Verein rund 320 Mitglieder.

Das Kandertal ist bekannt für seine zahlreichen Wanderwege, die durch landwirtschaftlich genutzte Flächen führen. Die Mehrfachnutzung dieser Wege birgt Konfliktpotenzial. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, dass alle diese Wege durch die Outdoor-SportlerInnen – egal, ob sie mit dem Bike oder zu Fuss unterwegs sind – genutzt werden können. Dabei ist der respektvolle Umgang mit den LandbesitzerInnen und der Natur selbstverständlich. Die Vermittlungs- und Ansprechfunktion steht daher im Zentrum des Tuns und Handelns des Vereins.

«Wenn die Landbesitzer auf uns zukommen, haben wir einen guten Job gemacht», meinte Christian Lörtscher. «Entscheidend ist, dass wir miteinander reden und beide Seiten verstehen», erklärte Ruedi Christen, Koordinator des Vereins. Daher hat sich der Verein selbst einen Verhaltenskodex auferlegt wie Landbesitzer und Wegnutzer respektieren, Wege nicht verlassen, absteigen, wenn Tiere auf der Weide sind, Tore immer schliessen und keine Spuren und Abfälle hinterlassen.

Im Anschluss an den Arbeitseinsatz fand die Hauptversammlung des Vereins statt. Ruedi Christen führte durch die üblichen Traktanden einer Hauptversammlung und blickte in seinem Jahresbericht auf die wichtigsten Tätigkeiten des vergangenen Jahres zurück. Dazu gehören das Anbringen von bikertauglichen Durchgängen, der Unterhalt der Wege und der Dialog mit den Gemeinden und Landbesitzern. Die präsentierte Jahresrechnung zeugte von einer gesunden finanziellen Lage des Vereins.

Mit dem gelungenen Tag hat Outdoor Kandertal einmal mehr unterstrichen, dass gelebtes Engagement und der Wille zum Dialog dabei helfen können, Konflikte zu vermeiden und ein Miteinander in der Natur zu ermöglichen.

MARTIN WENGER

«Miteinander reden»

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title