Am Wochenende brach die Musikgesellschaft Krattigen alle Rekorde. Zum Konzert und Theater kamen am Samstag und Sonntag rund 500 Besucher. Die Gründe waren klar: die Juniorband , die zeigte, was im Nachwuchs steckt, die MG Krattigen, die wieder einmal Musik und Show miteinander ...
Am Wochenende brach die Musikgesellschaft Krattigen alle Rekorde. Zum Konzert und Theater kamen am Samstag und Sonntag rund 500 Besucher. Die Gründe waren klar: die Juniorband , die zeigte, was im Nachwuchs steckt, die MG Krattigen, die wieder einmal Musik und Show miteinander verband und natürlich das Theater, welches unter dem Motto «www.fraugesucht.ch» aufgeführtwurde.
MICHAEL SCHINNERLING
Die Juniorband der MG Krattigen hatte am Wochenende die Ehre, das Konzert mit Theater zu eröffnen. Unter der musikalischen Leitung von Renate Siegenthaler spielten die Jüngsten Stücke wie «Heimweh», «Leuchtfeuer», «Summer of 69» und «Alperose. » Und weil es so schön war, wurden natürlich sofort Zugaben gefordert, welche mit «Bad Blood» und «You Belong with Me» auch gerne erfüllt wurden. Zurzeit spielen 17 Kinder und Jugendliche in der Juniorband. Davon spielen schon sechs in der MG Krattigen mit. Sie konnten im Anschluss unter Beweis stellen, wie gross das musikalische Potenzial der 45 Musikantinnen und Musikanten ist. So beim Marsch «Nineteen-Fifty-Eight (1958)», dem Technostück «Ma Chérie» oder bei Latina-Musik «Latin Tuba», wo Tubist Stephan Hirschi mit einem Solo brillierte. Solo war beim Konzert auch die Bachelorette Leandra Tritten, welche auf der Bühne ihren Lebenspartner suchte. Einer kam tanzend daher, ein anderer als Macho und wiederum ein anderer als Landwirt oder als Captain Jack Sparrow. Markus Bösiger versuchte mit seinem Cornet als Solist die Bachelorette zu beeindrucken. Bei den Auftritten der potenziellen Lebenspartner spielte die Musik die passenden Stücke wie «Pirates of the Carribbean», «Macho Macho» oder «Schatzi, schenk mir ein Foto.» Am Schluss wurde die Bachelorette im Publikum fündig. Das Spiel der 45 Musikanten wurde mit vielen Komplimenten und noch mehr Applaus verdankt. Erst nach der Zugabe von «Middlewood Festival» und dem «Deutschmeister-Regimentsmarsch» liess das Publikum die Musiker schweren Herzens von der Bühne. «Es waren wohl die Stücke, die den Geschmack des Publikums trafen. Wir hatten Freude am Spielen und das merkte das Publikum. Der lange anhaltende Applaus war für uns der Lohn für all die Proben und den Einsatz» freute sich die musikalische Leiterin Renate Siegenthaler.
«www.fraugesucht.ch»
Der schüchterne Hugo Gasser (Arno Kratzer) suchte übers Internet eine Frau und lud gleich eine zu sich nach Hause ein. Hugos Eltern Walter (Roland Kästli) und Claudia (Priska Mosimann) wurden derweil nach einer Mieterin für die Mansarde fündig. Der Zufall wollte es, dass sich die junge schwangere Simona (Franziska Sutter) meldete und von Walter freudig als Mieterin genommen wurde. Als Hugo Simona im Haus sah, dachte er sich: «Oh, meine Internetbekanntschaft!» Und was niemand wusste war, dass Rösli (Corinne Bircher) verliebt in ihn war. Hugos Schwester Irene (Mirjam Brütsch) will ihrer Freundin Rösli mit Hilfe von Hugos Freund Andy (Cyrill Beck) zum Glück verhelfen. Das Chaos war vorprogrammiert und es ging richtig rund auf der Bühne. Das Stück war humorvoll und lebte von den teilweise nicht ganz so zimperlichen Dialogen der Laiendarsteller. Es war eine unterhaltsame Mischung aus Missverständnissen und familiären Turbulenzen. Der grosse Knall beim Schluss kam mit dem Erscheinen der Internetbekanntschaft «Streifenhörnchen», einem sehr femininen Mann (Chrigel Schmocker.) «Wir waren erfreut, kam das Theater so gut an. Wir haben uns so zu noch mehr Leistung anspornen lassen», fand Arno Kratzer. Daniel Woodtli reiste mit seiner Frau extra aus Dübendorf an. «Zweimal ausverkauft ist schon erstaunlich. Das hätte man bei uns wohl nicht geschafft. Für uns war es wunderschön zu sehen, wie unser Enkel Saxophon spielte», so Woodtli.
Ehrungen
Am Samstagabend wurden Werner Boss für 70 Aktivjahre (Eidg. Ehrenveteran) und Jörg Heim für 50 Aktivjahre (Kant. Ehrenveteran) von der Musikgesellschaft geehrt. «Für uns ist es eine Ehre, bei der MG spielen zu dürfen. Wir schätzen das kollegiale Miteinander und dass wir hier mitspielen dürfen», so die beiden ganz bescheiden.
MICHAEL SCHINNERLING