Veränderungen durch den Klimawandel

Der Klimawandel ist ein globales Phänomen, das weltweit Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft hat. Er wird durch den Ausstoss von Treibhausgasen, insbesondere Kohlendioxid, verursacht. Diese Gase werden hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe, die Abholzung und die intensive Landwirtschaft freigesetzt. Zudem sind laut Wissenschaftlern von den weltweit vermuteten acht Millionen Tierarten rund eine Million vom Aussterben bedroht. Schon heute verschwinden demnach pro Jahr mehrere Tausend Tier- und Pflanzenarten.
Der Klimawandel hat auch schon Auswirkungen auf unsere heimischen Wildtiere. Erste Studien zeigen, dass die Lebensräume der Schneehasen und Schneehühner in den Schweizer Alpen kleiner und zerstückelter werden. Damit dürften die Bestände schrumpfen. Ob ein Lebensraum für Schneehasen oder Schneehühner geeignet ist oder nicht, hängt von Faktoren wie Nahrungsverfügbarkeit, Schutz vor Räubern, vor Hitze und Kälte sowie menschlichen Störungen ab.
Durch vermehrte Murgänge und Steinschlag sowie das Schmelzen des Permafrostes müssen auch Arten wie Steinwild, Gämse, aber auch der Rothirsch vermehrt ausweichen und sie verlieren ihre optimalen Lebensräume. An Kälte angepasste Tierarten können ihre Körpertemperatur in heissen Sommern weniger gut regulieren als wärmeliebende Arten. Sie müssen in kühlere Regionen ausweichen, was aufgrund der sich nach oben verengenden Berge und der schroffen Felswände nur begrenzt möglich ist.
Der Klimawandel verschärft also den Konflikt zwischen Mensch und Wildtieren. Wir müssen noch enger zusammenleben und den Lebensraum teilen. Wildtiere müssen auf der Suche nach Nahrung, Wasser und Ressourcen immer weitere Wege zurücklegen. Ihr Nahrungsverhalten und ihre Fortpflanzungszyklen verändern sich. Viele Vogelarten müssen von ihren früheren Zugrouten abweichen, weil sich ihre Brut- und Nahrungsgebiete aufgrund des Klimawandels verschieben.
Es gibt aber auch positive Beispiele dafür, wie sich Wildtiere erfolgreich an den Klima wandel anpassen können. Manche Arten ändern ihre Verhaltensweisen oder wandern in neue Regionen, um dort geeignetere Lebensbedingungen zu finden. Welche Schlussfolgerungen ziehen wir daraus?
Die Politik ist mit sich selbst beschäftigt. Jeder von uns hat eigene Probleme – noch spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels nicht so gravierend. Die Wissenschaft muss unserer Gesellschaft die dramatischen Folgen verständlicher und auf Augenhöhe kommunizieren. Bevor allerdings Einschränkungen und Verbote ins Auge gefasst werden, müsste unser Handeln vermehrt nach dem Verursacherprinzip gesteuert werden (z. B. vorgezogenen Recyclinggebühr der Elektrogeräte, Gebühr für Plastiksäcke).
Der Klimawandel zeigt uns, wie empfindlich unser Planet ist und wie eng wir mit der Natur verbunden sind. Wäre es da nicht wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie unser Handeln das Klima beeinflusst und welche Auswirkungen der Klimawandel auf uns und die zukünftigen Generationen haben kann? Individuell können wir unseren Beitrag leisten, indem wir unseren Energieverbrauch reduzieren, erneuerbare Energien nutzen, weniger Abfall produzieren und umweltfreundliche Entscheidungen treffen.
Der Klimawandel ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Er bietet nun die Möglichkeit für Veränderung und Innovation. Setzen wir unser Wissen, unsere Technologie und unsere Strategien endlich um!
Albert Schweitzer hat einmal gesagt: «Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.»

PETER JUESY

PETER.JUESY@GMAIL.COM

Kolumne - Natur und Wildtiere

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