Ökologische Aufwertungen bringen Wildbienen zurück

  29.07.2025 Natur

Untersuchungen zeigen deutlich: Wenn bestimmte Stellen im Wald gezielt ökologisch aufgewertet werden, hilft das der Artenvielfalt. Auch seltene und gefährdete Tiere wie Wildbienen finden dort wieder mehr Lebensraum.

Diese Erkenntnisse bestätigen nun auch die ersten Ergebnisse des Förderprojekts von Kanton und Bund im Waldgebiet Belpau in der Aarelandschaft zwischen Thun und Bern, wie die Kantonsverwaltung mitteilt.

Im Herbst 2022 wurden in dem Gebiet erste Aufwertungen gemacht. Ziel war es, mehr Licht in den Wald zu bringen. Dadurch können mehr Pflanzen wachsen, die Wildbienen Nahrung bieten. In den Jahren 2023 und 2024 wurden die Tiere dort genau gezählt. Um den Erfolg der Massnahmen zu überprüfen, wurden zwei Flächen verglichen: eine mit ökologischen Verbesserungen und eine ohne. Auf der verbesserten Fläche gibt es deutlich mehr Wildbienen – sowohl mehr Einzeltiere als auch mehr verschiedene Arten. Insgesamt wurden 311 Wildbienen gezählt. Davon befanden sich 175 (60 Prozent) auf der ökologisch aufgewerteten Fläche. Noch deutlicher ist der Unterschied bei den Arten: Auf der bewusst verbesserten Fläche gibt es 64 Arten – das sind 21 Arten mehr als auf der Vergleichsfläche, wie es in der Mitteilung des Kantons von gestern heisst.

Im Winter 2025/2026 ist eine zweite Phase des Projekts geplant. Dann sollen zum Beispiel Laubbäume gefördert werden, die Pollen und Nektar für die Bienen bieten. Wildbienen sind als wichtige Bestäuber für den Erhalt und die Förderung der Wild- und Kulturpflanzen zentral. Ihre Arbeit verrichten sie sehr effektiv: Eine Hektare Apfelbäume kann durch nur wenige Hundert Weibchen der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) bestäubt werden. Für dieselbe Bestäubungsleistung bräuchte es mehrere Zehntausend Honigbienen, heisst es in den Unterlagen des Amtes für Wald und Naturgefahren. In der Schweiz gibt es Nachweise von rund 630 Wildbienenarten, davon stehen etwa 45 Prozent auf der Roten Liste und gut zehn Prozent sind ausgestorben.

HSF / KANTON BERN

www.be.ch/waldbiodiversitaet


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