Am Morgen des 17. Mai fand sich Peter Schneider pünktlich zum Schiessen um 10:45 Uhr in Kandersteg ein. Im Gepäck hatte der 84-Jährige 60 Ehrenmeldungskarten und schrieb damit unfreiwillig Geschichte. «Für 6 Karten gibt es immer ein Spezialabzeichen, für 12 Karten ein Messerbrett oder eine Pfeffermühle, für 18 Karten ein Taschenmesser, für 24 Karten Kranzkarten im Wert von 24 Franken, für 30 Karten Kranzkarten im Wert von 30 Franken und so weiter. Wir haben bis zu 54 Karten einen Stempel, den die Schützen auf ihre Karten bekommen. 60 Karten hatte noch nie jemand, da waren wir schon recht überrascht», schmunzelte OK-Präsident Andreas Bühler beim Anblick des Stapels mit den Karten, gesammelt seit dem Jahr 1965. «Damals war ich bei der 33. Austragung zum ersten Mal dabei und seitdem, ausser während Corona, immer dabei», war von Schneider zu erfahren.

Der geübte Schütze gewann 2019 mit dem Punktemaximum von 60 Punkten in Reichenbach den Anlass. Mit 59 Punkten kam Schneider in den Jahren 1994 (Kandersteg), 1999 (Kandersteg), 2004 (Adelboden), 2009 (Kandersteg) und 2016 (Krattigen) aufs Podest.

Am Sonntag gab es zwar keinen Podestplatz, dafür ein schönes Blumenarrangement vom OK für sein Jubiläum. «Als ich anfing, war ich ein Muss-Schütze, das heisst ich war nie so gut im Schiesswesen», erzählte der Frutiger. Seine Frau Käthi freut sich für ihn und unterstützt ihren Mann bei seinem Hobby. «Früher gingen wir Frauen noch mit, heute nicht mehr. Da soll Peter alleine hingehen und es geniessen.» Das macht Schneider. Drei Mal die Woche trainiert er am Abend im Schiessstand Hubel. «Man muss immer üben, um gut zu sein.» Dabei lächelt seine Frau Käthi. Die zwei sind seit 44 Jahren verheiratet und man sieht es der 75-Jährigen an, wie stolz sie auf ihren Peter ist.

MS