Am Samstag wurden an Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im Frutigland 290 Bäume abgegeben. Ziel des innovativen Projekts ist es, den Umgang mit dem Klimawandel im Berner Wald zu fördern. Die Aktion fand bereits zum dritten Mal statt.
MICHAEL SCHINNERLING
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Am Samstag wurden an Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im Frutigland 290 Bäume abgegeben. Ziel des innovativen Projekts ist es, den Umgang mit dem Klimawandel im Berner Wald zu fördern. Die Aktion fand bereits zum dritten Mal statt.
MICHAEL SCHINNERLING
«Hier hast du deine zehn Lärchen und deine zehn Holzäpfel», erklärte Forstwart Peter Rubin. Insgesamt wurden 290 Jungbäume ausgegeben – darunter Lärchen, Flatterulmen, Kirschbäume, Stieleichen, Bergföhren, Mehlbeeren, Spitzahorn und Arven. Diese mussten im Voraus bestellt werden, da sie standortgerecht ausgewählt und vorbereitet wurden. Die Bäume stammen aus der Forstbaumschule Emme in Utzenstorf und werden mit dem sogenannten «Waldwunder» geschützt – einem Konzept, das sich dem nachhaltigen Umgang mit Jungbäumen widmet.
Peter Rubin ist mit Leib und Seele für diesen Anlass zuständig. Je nach Standort des Waldes, in dem die Bäume gepflanzt werden sollen, gibt er individuelle Empfehlungen ab – sowohl für Nadel- als auch für Laubbäume. Einmal im Jahr besucht er die gepflanzten Bäume, um zu kontrollieren, wie sie wachsen und gedeihen. Besonders wichtig ist dabei die Berücksichtigung der Standortbedingungen: «So gedeiht die Arve beispielsweise erst ab einer Höhe von rund 1500 Metern optimal. In tieferen Lagen ist es ihr zu warm – die Produktion von Harz ist gross und dadurch wird das Wachstum eingeschränkt», erklärt Rubin. Der Anlass fand nun bereits zum dritten Mal statt und sieben weitere Veranstaltungen sind geplant. Ziel ist es, durch fachkundige Beratung und sorgfältige Auswahl die bestmöglichen Bedingungen für ein gesundes Baumwachstum zu schaffen – angepasst an die jeweilige Umgebung und mit einem langfristigen Blick auf den Erhalt unserer Wälder.
Eine gute Sache
«Ich pflanze die Bäume bei mir im Wald hinter dem Haus an. Dort will ich wieder aufforsten, und ich finde die Idee super», sagte Res Bühler aus Reichenbach. Bühler nahm zehn Spitzahorne und zehn Stieleichen mit. Für solche Projekte braucht es Sponsoren, die herzlich willkommen sind. Zu den Unterstützern des Projekts «Klimawald 2023– 2025» gehören unter anderem Peter Bütschi aus Frutigen und Christian Däpp aus Aeschi. «Als Holzbauer verbaue ich fast ausschliesslich Schweizer Holz und engagiere mich mit der Lignum Holzwirtschaft Bern dafür, dass mehr mit Schweizer Holz gebaut wird – damit man erkennt, welch grossen Wert dieser wohltuende, nachhaltige und regionale Baustoff für unser gesamtes Ökosystem und die regionale Wertschöpfung hat», erklärte Däpp. «Mit Schweizer Holz zu bauen bedeutet, das Klima zu schützen, die Region zu stärken und Lebensqualität zu sichern. Der Zukunftswald ist mir eine Herzensangelegenheit – damit auch kommende Generationen mit Schweizer Holz bauen, sich im Wald erholen und zugleich von ihm geschützt werden können.» Der Wald wird fit gemacht für die Zukunft Ein artenreicher, stabiler Wald ist zentral für unsere Region. Er schützt vor Naturgefahren wie Lawinen und Steinschlag, speichert CO2, produziert Sauerstoff und liefert nachhaltigen Baustoff. Ziel ist es, dass die Mitglieder des Waldbesitzervereins Frutigland klimafitte und widerstandsfähige Baumarten pflanzen, um den Wald langfristig gegen die Folgen des Klimawandels zu stärken.