Pläne zur Umgestaltung von Plätzen
09.04.2024 KanderstegDORFVERSCHÖNERUNG Der Gemeinderat hat sich Gedanken gemacht, wie man verschiedene Plätze in Kandersteg sanieren kann. Die Umgestaltung soll in Etappen geschehen, je nach Bedürfnis und finanziellen Möglichkeiten. Als Erstes will man den Gemeindehausplatz und die ...
DORFVERSCHÖNERUNG Der Gemeinderat hat sich Gedanken gemacht, wie man verschiedene Plätze in Kandersteg sanieren kann. Die Umgestaltung soll in Etappen geschehen, je nach Bedürfnis und finanziellen Möglichkeiten. Als Erstes will man den Gemeindehausplatz und die Spielanlage beim Kindergarten in Angriff nehmen.
MARK POLLMEIER
Im November 2012 wurde der Statusbericht des Kandersteger Masterplans veröffentlicht. Ein Abschnitt befasste sich mit den Wünschen der Bevölkerung für die Zukunft. Darin fand sich auch das Bedürfnis nach einer Umgestaltung des Dorfzentrums zur «Flaniermeile». Belebt sollte es sein, aber wenig Verkehr aufweisen. Ferner wünschten sich die BürgerInnen eine Verschönerung: Der Ortskern solle «einladender» werden.
Die Gemeinde nahm das Anliegen auf: Mit dem Projekt «Strassenraum Mitte» sollten nicht nur die beiden Irfigbrücken saniert werden. Geplant war unter anderem auch eine Tempo-30-Zone vom Schulhaus bis zum Restaurant Spycher inklusive Bahnhofstrasse. Doch die KanderstegerInnen lehnten das Projekt ab; der «Strassenraum Mitte» wurde an der Gemeindeversammlung im Herbst 2014 versenkt.
Fokus auf Gemeindeplätze
Nun hat der Gemeinderat den Wunsch nach einer Dorfverschönerung in abgewandelter Form wieder aufgenommen. Diesmal geht es nicht um die Verkehrsführung oder eine Temporeduktion. Stattdessen wurden diverse, teils prominente Plätze auf dem Gemeindegebiet angeschaut und überprüft:
• Platz vor dem Gemeindehaus
• Bahnhofmatte, Spielplatz beim Kindergarten (Schulhausplatz)
• Vorplatz Schwimmbad
• Vorplatz Museum
• Friedhof
• Platz bei Adolf Ogi-Strasse (Standort Tanne)
• Platz zwischen Irfig und Kander
Nach einer Priorisierung sollen nun zuerst der Gemeindehausplatz und der Spielplatz beim Kindergarten in Angriff genommen werden. Der Platz bei der Gemeindeverwaltung sei quasi die Visitenkarte Kanderstegs, begründete Gemeinderatspräsident René Maeder die Wahl. Bisher werde dieser zentrale Ort vor allem als Parkfläche genutzt. Zudem sei er nicht behindertengerecht und es fehle ein Konzept, das Kandersteg als Teil des UNESCO-Welterbes sichtbar macht.
Ein Treffpunkt mit Gäste-Infos
Künftig solle der Platz ein Begegnungsort für kleinere bis mittlere Anlässe werden, z. B. für die Dorfvereine. Der Zugang zum Platz solle, genau wie jener zu den Toiletten, rollstuhlgerecht, das alte Feuerwehrmagazin besser genutzt werden. Besuchern will man Informationen zum Spitzen Stein und zum UNESCO-Welterbe bieten, ausserdem die Ausflügler zum Oeschinensee mit entsprechenden Hinweisen lenken. Parkplätze, die man vor der Gemeindeverwaltung aufhebe, könnten hinter dem Haus durch eine Reduktion der Car-Parkplätze kompensiert werden.
Weitere Elemente wie etwa eine Trinkwassersäule oder ein Garten-Schach seien wünschenswert, aber lediglich «nice to have», so Maeder.
Zur Frage der Finanzierung wies Maeder darauf hin, dass die Jahresrechnung der Gemeinde 2022 besser abgeschnitten habe als erwartet, die Rechnung 2023 werde sehr wahrscheinlich ebenfalls besser abschliessen als budgetiert. Überdies lägen im Infrastrukturfonds der Gemeinde über 1,3 Millionen Franken. Die Umgestaltung sollte also machbar sein, so Maeders Fazit. Im Budget 2024 wurden dafür 300 000 Franken bewilligt.
Selbstverständlich würden bei der Umgestaltung dieselben Regeln gelten wie für alle Bürger, sprich: wo nötig, werde die Gemeinde die erforderlichen Bewilligungen beantragen. Das Projekt Gemeindehausplatz, das am weitesten gediehen ist, soll den BürgerInnen an der Gemeindeversammlung vom 7. Juni 2024 zur Abstimmung unterbreitet werden.
Handlungsbedarf bei der Schule
Ebenfalls weit vorn auf der Prioritätenliste steht die Sanierung des Spielplatzes und des roten Turnplatzes beim Schulhaus. Hier bestehe wegen grösserer Mängel an Geräten und Platz mittlerweile Unfallgefahr, informierte Gemeinderat Willy Minnig, der die bisherigen Planungen vorstellte.
Doch hätte man nicht zuerst den «Hauptplatz» des Dorfes, die Bahnhofmatte, in Angriff nehmen sollen? Zwar sei auch sie ein für das Dorf wichtiger Ort, räumte Gemeindepräsident Maeder ein. Weil aber der Bahnhofumbau durch die BLS bevorstehe und noch nicht alle Deteils geklärt seien, wolle man hier zunächst einmal abwarten. Deshalb liege der Fokus vorerst auf anderen zentralen Plätzen.