Angebote und Dienstleistungen sollen ab Sommer in einer kürzlich eröffneten Filiale für Motorgeräte angeboten werden
Die Postfiliale in Reichenbach soll geschlossen werden. Mittlerweile hat die Schweizerische Post mit Gemeindevertretern Gespräche ...
Angebote und Dienstleistungen sollen ab Sommer in einer kürzlich eröffneten Filiale für Motorgeräte angeboten werden
Die Postfiliale in Reichenbach soll geschlossen werden. Mittlerweile hat die Schweizerische Post mit Gemeindevertretern Gespräche geführt – und für die Zukunft eine Lösung gefunden.
MARK POLLMEIER
Bereits im Dezember 2024 hatten die ersten Verhandlungen stattgefunden, wie es mit der Reichenbacher Post weitergehen soll. Die Gemeinde hatte dabei gefordert, dass das künftige Postangebot in der Bahnhofstrasse bleibt, wo auch die heutige Filiale zu finden ist.
Die Postverantwortlichen versuchten, diesem Wunsch nachzukommen und führten Gespräche mit allen Geschäftsinhabern, ob die Unterbringung einer Postagentur bei ihnen möglich wäre. Doch sie wurden nicht fündig. Entweder die Firmen- und Ladeninhaber wollten nicht – oder es war schlicht kein Platz für das neue Angebot. Zusätzlich muss ein Geschäft für die Zusammenarbeit mit der Post die entsprechende Rechtsform aufweisen.
Nun zeichnet sich unweit der Bahnhofstrasse eine Lösung ab. Kürzlich eröffnete die Wolf AG aus Spiez im bisher leer stehenden ehemaligen Migrolino-Shop beim Bahnhof eine Filiale (der «Frutigländer» berichtete). Geschäftsinhaber Dominik Zurbrügg erklärte sich bereit, das Postangebot in sein Geschäft zu integrieren.
Die Post informierte am gestrigen Montag über den zukünftigen Standort. Voraussichtlich ab Sommer 2025 könne «die Kundschaft auch Briefe und Pakete aufgeben, Bargeld beziehen und Rechnunge bezahlen». Die Dienstleistungen der Post werden während der Öffnungszeiten des Geschäftes angeboten.
Mittlerweile findet Gemeinderatspräsident Martin Gerber den gefundenen Kompromiss in Ordnung. «Wir haben auch nicht wirklich die Wahl gehabt», gibt er zu bedenken. Hätte der Gemeinderat sich gegen die jetzige Lösung gesperrt, hätte das die Schliessung der heutigen Postfiliale höchstens etwas hinausgezögert. «Und dann wäre vielleicht das Problem gewesen, dass die Wolf AG kein Interesse mehr hat», erklärt Gerber dem «Frutigländer».
Immerhin könne man künftig wieder bei der Post parkieren, führt er ins Feld. «Die gewohnten Leistungen werden bis auf zwei oder drei Ausnahmen weiter angeboten und für Bargeldeinzahlungen können ältere Leute den Hausdienst der Post in Anspruch nehmen», erläutert Gerber. Dies werde dann von den Postzustellern erledigt.
Gerber hat mittlerweile auch für den Kurs der Schweizerischen Post Verständnis: «Die Post hat uns plausibel aufzeigen können, dass das Geschäft in der heutigen Filiale wirklich nicht läuft», berichtet er. Die Zahlen gingen immer mehr zurück, «das kann sich nicht rentieren». Reichenbach sei sicher nicht die letzte Gemeinde, in der die Postfiliale schliessen muss, ist Gerber überzeugt. Ergänzend bietet die Post bereits den sogenannten «Hausservice» in Scharnachtal und in Mülenen an. Damit können die meisten Postgeschäfte an der Haustür erledigt werden.