Premiere für Frutigen
12.08.2022 SportSPIKEBALL In Frutigen fand letzten Samstag das erste Roundnet-Turnier statt. Dieses brachte Spieler aus der ganzen Schweiz ins Berner Oberland. Die attraktive Trendsportart begeisterte Zuschauer und Spieler gleichermassen.
BARBARA WILLEN
Anlässlich des ...
SPIKEBALL In Frutigen fand letzten Samstag das erste Roundnet-Turnier statt. Dieses brachte Spieler aus der ganzen Schweiz ins Berner Oberland. Die attraktive Trendsportart begeisterte Zuschauer und Spieler gleichermassen.
BARBARA WILLEN
Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums des Tennisclubs Frutigen organisierten Stefan Germann und Marc Schmid das erste Frutiger «Roundnet Open». Das Turnier bildete einen offiziellen Stop auf der «Swiss Roundnet Tour», weshalb Spieler aus verschiedenen Orten der Schweiz daran teilnahmen. Germann und Schmid suchten nach etwas Besonderem, um das Rahmenprogramm des Jubiläums auch für tennisfremde Leute interessant zu machen.
Roundnet oder auch Spikeball ist für viele Menschen noch unbekannt, mancherorts aber bereits zum Trendsport geworden. Ihre Anfänge fand die Sportart in den USA, seit einiger Zeit verbreitet sie sich auch in Europa und der Schweiz. 2018 wurde in Bern der erste Roundnet Club der Schweiz gegründet, und 2021 fand die erste Weltmeisterschaft in Belgien statt.
Die Berner dominierten denn auch das Turnier in Frutigen. Gleich drei Teams spielten um den Sieg mit und machten schliesslich die ersten drei Plätze unter sich aus.
Mit wenig Ausrüstung viel Spass
Roundnet vereint Spielwitz, Koordination, Ballgefühl, freundschaftlichen Teamgeist – und einen Hauch von Volleyball. Um diesen Sport auszuüben, braucht es lediglich einen Ball und ein Netz in der Grösse eines Hula-Hoop-Reifens, das auf einen Ring gespannt und auf dem Boden aufgestellt wird. Das Grundprinzip ist schnell erklärt, und ebenso schnell kann der Sport ausgeübt werden. Zwei Teams, die aus je zwei Spielern bestehen, treten gegeneinander an. In der Mitte steht das trampolinartige Netz, auf das der Spikeball, ein kleiner gelber Ball, geschlagen werden muss. Innerhalb des Teams dürfen drei Berührungen stattfinden, bevor der Ball wieder das Netz treffen muss. Durch die Berührung des Netzes geht die Ballführung an das andere Team über. Dieses muss den Ball annehmen und einen neuen Angriff aufbauen.
Das Turnier in Frutigen fand neben der Tennisanlage Wisoey auf der frisch gemähten Wiese statt. Die Spielfelder sind unbegrenzt. Es gibt keine Linien oder Spielfeldhälften, jeder darf überall sein. Während Stefan Germann für die Organisation im Vorfeld zuständig war, widmete sich Marc Schmid der Turnierleitung. Gespielt wurde auf zwei Gewinnsätze mit 11 Punkten, in der K.o.- Runde mit 15 Punkten.
Einheimische am Start
Nebst einigen Grössen in dieser neuen Sportart (mindestens ein Nationalmannschaftsspieler war anwesend) starteten in Frutigen auch drei heimische Teams. «Sie haben sich tapfer geschlagen!», freute sich Turnierleiter Schmid über die Heimteams. Samuel Wyssen und Dominik Baumann erspielten sich den 10. Platz von 25 teilnehmenden Teams. Da es sich um ein «Open» handelte, traten Frauen-, Mixed- und Männerdoppel alle gegeneinander an. Gespielt wurde ohne Schiedsrichter. Das sei kein Problem gewesen, meinte Schmid: «Bei Unklarheiten wurde kurz diskutiert und, wenn nötig, der Punkt wiederholt. Alles hat sehr gut funktioniert.» Für ihn als Hobbyspieler sei es eindrücklich gewesen zu sehen, wie die «Profis» Bälle von rund 10 Metern Entfernung zum Netz noch geholt hätten. Attraktive Ballwechsel und die gute Stimmung liessen ahnen, dass diese neue Sportart in Zukunft wohl häufiger zu sehen sein wird.