Letzten Samstag wurden in der Kanderarena wieder vierbeinige Missen gekürt. Doch nicht nur ViehzüchterInnen trafen sich zum friedlichen Wettbewerb: Die Jugend feierte in der Disco bis in die frühen Morgenstunden.
KATHARINA WITTWER
Bleiben die Herde in ...
Letzten Samstag wurden in der Kanderarena wieder vierbeinige Missen gekürt. Doch nicht nur ViehzüchterInnen trafen sich zum friedlichen Wettbewerb: Die Jugend feierte in der Disco bis in die frühen Morgenstunden.
KATHARINA WITTWER
Bleiben die Herde in vielen Kandertaler Bauernküchen kalt, sind alle Plätze auf den Tribünen in der Kanderarena besetzt und alle Bänke in der Gastwirtschaft belegt, bildet sich eine lange Schlange vor dem Buffet und schwebt ein Duft nach grilliertem Fleisch, Pommes frites und Raclette in der Luft – dann ist Frutigtaler Eliteschau. Dieser Höhepunkt im Viehzüchterjahr fand am vergangenen Samstag statt.
70 Kühe von 41 Züchterfamilien der Rassen Simmental, Swiss Fleckvieh und Red Holstein / Holstein hatten sich wegen ihrer Leistung und ihres Aussehens an den Herbstschauen im ganzen Verwaltungskreis für die Teilnahme selektioniert. Im ersten Teil des Abends beurteilte Richter Simon Eichenberger aus Arni die in elf Kategorien vorgeführten Tiere. Assistiert wurde er vom jungen «Ringman» Simon Schneider aus Rubigen. Einem Sportreporter ähnlich, der im Radio ein Fussballspiel ohne Torchancen kommentiert, begründete Eichenberger seine vorgenommene Rangierung.
Die Spannung stieg
Der Höhepunkt des Abends nahte. Die bestklassierten Kühe jeder Rasse wurden für die Misswahl erneut auf den Platz geführt. Der Techniker dimmte das Licht und liess es in wechselnden Farben leuchten, aus den Lautsprecherboxen ertönte «Conquest of Paradise», der Richter animierte die Anwesenden, im Takt zu klatschen. Nun stapfte er mehrmals zwischen den Tieren hindurch und liess endlich die Katze aus dem Sack. In der Kategorie Red Holstein / Holstein wurde «Amy-Chiara» von Bernhard Gertsch zur Miss Schöneuter und «Fidji» aus dem Stall der Züchtergemeinschaft Jonas Zürcher / Christoph Steiner sowie Koni Pfulg zur Miss gekürt. Die Ehrendamen Valerie Steuri und Luana Wenger legten der Miss die Schleife um den Körper und die Spender der Siegerschellen übergaben den stolzen Züchtern den Preis. Wie es sich so gehört, gab es auch eine Fotosession. Das gleiche Prozedere wiederholte sich. Miss Schöneuter in der Rasse Swiss Fleckvieh wurde «Lucy» von David und Daniel Schneider, und «Panama» von Samuel und Ueli Künzi durfte sich die Missschleife umlegen lassen.
Miss Simmental ist …
Die mit Abstand grösste Gruppe gehörte der Rasse Simmental an, sodass hier eine Endausscheidung nötig war. Von den finalen Tieren verliessen acht den Platz, woraufhin fürs sogenannte «Line up» noch sechs verblieben. «Vanessa» von Ueli Schärz wurde zur Miss Schöneuter ernannt und der Titel Miss Simmental ging an «Marina» von Markus Rauber.
Für die einen ging der Anlass zu Ende. Landwirte holten die Viehanhänger und brachten ihre Kühe in den heimischen Stall. Für die Jugend fing der Abend in der Disco erst richtig an. Kaum ein Durchkommen gab es für FrühheimkehrerInnen, denn überall standen unzählige Leute in Gruppen zusammen – fast wie an einem Fussballmatch.