«Rotes» Budget gutgeheissen

  29.11.2022 Krattigen

Ohne lange Diskussionen stimmte die Gemeindeversammlung am vergangenen Freitag den vorgelegten Geschäften zu. Zu reden gaben die Ortsplanung und der Fahrstil der Autolenker. Zudem wurden zehn Personen für ihre sportliche Leistung geehrt.

KATHARINA WITTWER
Auch wenn im Budget 2023 im Gesamthaushalt der Aufwand von 5 169 810 Franken einem Ertrag von nur 5 032 260 Franken gegenübersteht und ein Aufwandüberschuss von 137 550 Franken vorgesehen ist, winkten die 56 anwesenden Stimmberechtigten dieses durch. Ebenfalls höhere Aufwände als Erträge werden bei den Spezialfinanzierungen Wasser (+ 35 165 Franken) und Abwasser (+ 43 790 Franken) erwartet. Einzig in der Spezialfinanzierung Abfall ist ein Ertragsüberschuss in der Höhe von 9965 Franken eingesetzt. Diese Zahlen basieren auf der unveränderten Steueranlage von 1,7 Einheiten für natürliche und juristische Personen und 1,5 Promille des amtlichen Wertes für die Liegenschaftssteuer. Investitionen sind im kommenden Jahr für eine weitere Sanierungstranche der Hellbodegasse vorgesehen. Zudem stehen weitere Leitungssanierungen im Bereich Wasser und Abwasser an.

Wann wird die Ortsplanung revidiert?
Ein Stimmbürger fand es verfrüht, bereits im nächsten Jahr 56 000 Franken für die nächste Ortsplanungsrevision zu budgetieren, da die letzte doch erst 2008 abgeschlossen worden sei und die Gemeinde nach wie vor genügend Baulandreserven eingezont habe. «Ob wir bereits nächstes Jahr damit anfangen können, ist nicht sicher», lautete die Antwort Lukas Bühlers, zuständig fürs Ressort Bau, Planung und Liegenschaften. Der Planungshorizont betrage im Allgemeinen 15 Jahre und das Prozedere dauere erfahrungsgemäss rund vier Jahre. Der Verpflichtungskredit für die Ortsplanung soll der Versammlung voraussichtlich im Mai 2023 zum Beschluss unterbreitet werden.

Ohne Gegenstimme genehmigt wurde das vom Kanton vorgeschriebene Reglement über den Ausgleich von Planungsmehrwerten. Es tritt auf den 1. Januar 2023 in Kraft. Zum Tragen kommt es aber erst nach der nächsten Zonenplanänderung.

Feuerwehrmänner und -frauen gesucht
Im «Verschiedenen» informierte Daniel Kummer über den Bezug der neuen Räumlichkeiten in Wimmis des auf den 1. Januar 2023 rechtsgültig agierenden Forstbetriebs Thunersee-Süd. Da die Werkstatt, die grosse Garage mit Vorplatz und der Lagerraum am Dorfplatz 4 in Krattigen nun nicht mehr benötigt werden, sind sie zur Miete ausgeschrieben. Interessenten können sich auf der Gemeindeverwaltung melden. Zu einem Tag der offenen Tür am neuen Standort in Wimmis wird im nächsten Sommer eingeladen. Aufs Neujahr löst Mark Graber Peter Teuscher als Kommandant der Feuerwehr Aeschi-Krattigen ab. Der bisherige Vizekommandant, Michael Oppliger, tritt ebenfalls zurück. Seine Nachfolge übernimmt Ueli Santschi. Silvia Luginbühl (Ressort Sicherheit) appellierte an die Anwesenden, sich selber oder Angehörige für die Feuerwehr zu melden. Vor allem für die Tagesverfügbarkeit – also Personen, die in der näheren Umgebung arbeiten – werden Männer und Frauen gesucht.

Eine Bürgerin erkundigte sich, ob punkto Verkehrsberuhigung auf der Aeschi- und der Stuhleggstrasse Sicherheitsmassnahmen ergriffen werden könnten. «Es wird oft gerast. Muss erst etwas Schreckliches passieren, bevor regelmässige Radarkontrollen oder verkehrsberuhigende Massnahmen ergriffen werden?», äusserte sie ihren Unmut. Der Gemeinderat sei sich dieses Problems bewusst und bespreche mit dem Kanton, ob auf der Aeschistrasse eine Bodenwelle eingebaut werden könnte. «Auf der Stuhleggstrasse ist die Raserei leider hausgemacht. Hier können wir bloss zu vernünftigem Fahren auffordern», meinte Gemeindepräsident Stephan Luginbühl.


Sportlich erfolgreiche Krattiger

Traditionell werden im zweiten Teil der Herbst-Gemeindeversammlung Personen geehrt, die in den vergangenen zwölf Monaten besondere Leistungen erbracht haben. Acht von zehn Geschenken überreichte Martina Gfeller Mitgliedern der Krattig-Schützen:
Junioren: Thierry Heim, Simon Morgenegg, Aron Schranz: 3. Rang am schweizerischen Gruppenmeisterschafts-Final in Emmen sowie 1. Rang am kantonalen Gruppenmeisterschafts-Final in Köniz. Aron Schranz siegte zudem am oberländischen Jungschützen- und Nachwuchstag in Erlenbach.
Sportgewehr-Gruppe: Markus Indermühle, Christian Kummer, Alexandra Loat, Florian Riesen und Jürg Schick: 1. Rang am kantonalen Gruppenmeisterschafts-Final in Thun sowie 3. Rang am oberländischen Gruppenmeisterschafts-Final in Thun. Jürg Schick gewann die Schweizermeisterschaft in Thun.
Schwingen / Nationalturnen: David Reichen (Jahrgang 2011) ging in seiner Alterskategorie am mittelländischen Nachwuchsschwingertag in Zollikofen als Sieger hervor. Am kantonalen Nationalturntag in Ennetbürgen wurde er Zweiter. Sein Bruder Dario (Jahrgang 2014) gewann sowohl den kantonal-bernischen Nationalturntag in Vinelz als auch die Schweizermeisterschaft in Zizers. Am Jungschwingertag in Laupen belegte er den 1. Rang.

WI


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