An der Hauptversammlung des Vereins Swiss Chamber Music Festival letzten Samstag in der Badi Lounge sinnierten die Vorstandsmitglieder über ihre Leidenschaft für den Anlass. Intendantin Christine Lüthi stellte das ungewöhnliche Eröffnungskonzert der kommenden ...
An der Hauptversammlung des Vereins Swiss Chamber Music Festival letzten Samstag in der Badi Lounge sinnierten die Vorstandsmitglieder über ihre Leidenschaft für den Anlass. Intendantin Christine Lüthi stellte das ungewöhnliche Eröffnungskonzert der kommenden Ausgabe vor und die Versammlung genehmigte die Rechnung mit einem kleinen Defizit.
RETO KOLLER
Nachdem Vereinspräsident Peter Wüthrich die Mitglieder mit einem freundlichen «Grüessech mitenand» willkommen geheissen hatte, übergab er das Wort Magdalena Schatzmann. Die Musikvermittlerin aus dem Diemtigtal befragte ihre VorstandskollegInnen über ihren Antrieb, für den Anlass zu arbeiten, sowie über ihre Zukunftswünsche. Vizepräsident Urs Pfenninger setzte das Bestreben in den Mittelpunkt, jungen KünstlerInnen eine Plattform für ihre künftige Laufbahn zu bieten und das kulturelle Leben in Adelboden zu bereichern. Die Hotelfachfrau Anke Lock hob das Zusammenleben im temporären «Künstlerhotel» Huldi hervor, wo die jungen MusikerInnen während der beiden vergangenen Festivals untergebracht waren. Martin Indermühle möchte dazu beitragen, bestehende Strukturen an die heutige Zeit anzupassen, um auch ein jüngeres Publikum anzusprechen. Präsident Wüthrich möchte den Verein strategisch voranbringen und das Festival zusammen mit seinen KollegInnen weiterentwickeln. Der Bieler will die Talbevölkerung ermutigen, Schwellen zu überschreiten und sich auf Neues einzulassen. Die Intendantin Christine Lüthi gab einen Einblick in ihr tägliches Wirken rund um die Programmierung, die Gespräche mit Sponsoren und die tägliche, manchmal nervenaufreibende Kleinarbeit. Besondere Glücksmomente erlebt sie, wenn Ensembles anfragen, ob sie wieder mal in Adelboden auftreten dürften. «Dies ist ein grosser Lohn für unsere Arbeit», meinte sie abschliessend.
Geringer Verlust, gesundes Eigenkapital
Nach den Wortmeldungen des Vorstands führte Wüthrich zurück zur Traktandenliste. Die Rechnung des Festivals 2023 schloss mit einem kleinen Verlust von 2400 Franken ab. Der 2022 erhaltene, mit 30 000 Franken dotierte Kulturpreis des Kantons Bern verhindert allzu grossen Schaden am Vereinskapital. Die Rechnung und das Budget 2024 genehmigte die Versammlung ohne Gegenstimmen. Die Intendantin stellte das Eröffnungskonzert vom Freitag, 13.September 2024, vor. Es verbindet die Musik von Mozart mit karibischer Lebensfreude – eine ungewöhnliche Kombination, der sich Sarah Willis, Hornistin der Berliner Philharmoniker, verschrieben hat. Ihr Programm «Mozart y Mambo» führt die so unterschiedlichen Musikstile zusammen. Die international anerkannte Hornistin tritt mit dem jungen «Havana Lyceum Orchestra» in der Bushalle der AFA AG in Frutigen auf. «Das Konzert wird nicht nur in die Ohren, sondern auch in die Beine gehen», versprach Lüthi. Diese Erfahrung haben auch schon die BesucherInnen der Hamburger Elbphilharmonie und des KKL Luzern gemacht.