SCHWINGEN Von den 59 für das «Eidgenössische» in Pratteln startberechtigten Berner Schwingern kommen sechs aus der Region. Mit einem Kurzportrait werden nacheinander alle im «Frutigländer» vorgestellt. Den Anfang machen Hanspeter Luginbühl und Jan Wittwer von der Schwingersektion Aeschi.

Der Aeschirieder Routinier
Name: Hanspeter Luginbühl
Geburtsdatum: 26. Juni 1984
Wohnort: Aeschiried
Grösse: 178 cm
Gewicht: 113 kg
Beruf: Forstingenieur FH
Hobbys: Skifahren, Wald, Natur
Vorbild: Hasler Eugen
Kränze: 66
Kranzfestsiege: 2

Der Aeschirieder Sennenschwinger Hanspeter Luginbühl erlebte in der laufenden Saison sozusagen einen zweiten Frühling. Bereits im Frühjahr bewies der Bodenspezialist, dass er sich in einer beneidenswerten Form befindet. Mit seinem Sieg am Wislisauschwinget überraschte er und setzte sich im Schlussgang gegen Severin Schwander durch. Am Seeländischen Schwingfest folgte der vielleicht bisher grösste Erfolg seiner eindrücklichen Karriere. Nach dem gestellten Schlussgang zwischen Kilian von Weissenfluh und Curdin Orlik durfte sich Luginbühl zusammen mit vier weiteren Schwingern als Festsieger feiern lassen. Seine bis jetzt errungenen 66 Kranzgewinne zeugen von einer über Jahre hinweg soliden Leistung. Der grosse Wurf – ein Eidgenössischer Kranz – blieb ihm bisher jedoch verwehrt. Kann der Routinier in Pratteln an seine im Frühjahr gezeigte Leistung anknüpfen, könnte das erhoffte Eichenlaub bei seiner sechsten Teilnahme an einem «Eidgenössischen» doch noch Realität werden.

Der unerschrockene Draufgänger
Name: Jan Wittwer
Geburtsdatum: 7. August 1997
Wohnort: Faulensee
Grösse: 178 cm
Gewicht: 100 kg
Beruf: Marketingleiter Bauernverband
Hobby: Biken
Kränze: 20

Der in Faulensee wohnhafte Turnerschwinger Jan Wittwer kann als Geheimtipp der Oberländer für den Kranzgewinn gehandelt werden. Mehrmals hat er schon bewiesen, dass er gegen die stärksten Gegner bestehen kann. In der laufenden Saison hat Jan Wittwer eine beneidenswerte Konstanz an den Tag gelegt. Davon zeugen nicht zuletzt seine Leistungen am Schwarzsee, wo er im sechsten Gang Michael Ledermann bezwang und sich so auf dem dritten Rang klassierte. Jan Wittwer überzeugt mit seiner guten Kampfübersicht und seiner vielseitigen Technik. Wichtig ist für den aufstrebenden Turnerschwinger, dass er im Anschwingen die gewünschte Leistung erbringen kann. Kommt er in den richtigen Lauf, ist vieles möglich. Dies mussten neben Michael Ledermann auch schon diverse Spitzenschwinger – darunter Sven Schurtenberger – erfahren. Bei Jan Wittwer kann von einem echten Stimmungsschwinger gesprochen werden. Durch seine Konterschwünge und nicht zuletzt durch seinen Hüfter ist er sehr unberechenbar und kann für jeden Konkurrenten zum Stolperstein werden. Mit dem nötigen Wettkampfglück und einem unbändigen Siegeswillen wäre der Kranzgewinn bei seiner zweiten Teilnahme an einem Eidgenössischen Schwingfest keine grosse Überraschung.

WERNER FRATTINI

Sechs Kandertaler Schwinger für Pratteln selektioniert

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