Organisiert vom Elternverein Aeschi fand am vergangenen Freitag im Kirchgemeindehaus ein Informationsabend für Eltern und Interessierte statt. Im Zentrum standen die Gefahren und möglichen Präventionsmassnahmen für einen sicheren Medienkonsum von Kindern und ...
Organisiert vom Elternverein Aeschi fand am vergangenen Freitag im Kirchgemeindehaus ein Informationsabend für Eltern und Interessierte statt. Im Zentrum standen die Gefahren und möglichen Präventionsmassnahmen für einen sicheren Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen. Geleitet wurde der Anlass von Marinus Brak und Mathias Schörlin von der Berner Gesundheit sowie Ingrid Broger von Pro Juventute.
ANJA SCHRANZ
Gleich zu Beginn der Informationsveranstaltung stellte Marinus Brak den Anwesenden die Frage, welche Regeln sie zuhause für den Medienkonsum ihrer Kinder hätten und was ihnen dabei Sorgen bereite. Rasch zeigte sich: Alle Familien haben gewisse Spielregeln festgelegt – doch das Thema müsse immer wieder neu verhandelt werden. «Generell ist es wichtig, mit den Kindern über das Thema und über gewisse Inhalte zu sprechen», betonte Mathias Schörlin.
Medienbegleitung müsse möglichst früh beginnen, denn das Internet sei ein Ort, an dem man schnell auch auf explizite Inhalte stosse – selbst ohne gezielte Suche. Nebst dem Konsum produzierten Kinder und Jugendliche zunehmend
eigene Inhalte, was heikel werden könne, wenn diese sexueller Natur seien. Neben Cybermobbing nehme besonders die sogenannte Sextortion (von «sexual extortion», zu Deutsch: sexuelle Erpressung) zu. Dabei werden Jugendliche – durch Bekannte, Fremde oder kriminelle Gruppen – dazu verleitet, Nacktbilder zu verschicken, die später zur Erpressung oder Machtausübung genutzt werden.
«Frühe Aufklärung und stetige Begleitung der Kinder und Jugendlichen ist deshalb unglaublich wichtig», betonte Ingrid Broger. Während früher unangenehme Begegnungen draussen stattgefunden hätten, sei dies heute dank dem Internet auch im Kinderzimmer möglich.
Was Kinder in Aeschi konsumieren
Besonderes Interesse weckte bei den Eltern eine Umfrage, die Pro Juventute im Vorfeld des Anlasses unter den Schülerinnen und Schülern der Primar- und Oberstufe Aeschi durchgeführt hatte. Erfreulicherweise zeigte sich, dass die jungen Aeschiner vorsichtiger unterwegs sind als viele Gleichaltrige an anderen Orten und dadurch weniger mit gefährlichen Situationen in Kontakt kommen.
Doch was wünschen sich die Kinder und Jugendlichen von ihren Eltern? Neben Begleitung und – erstaunlicherweise – auch klaren Grenzen wünschen sich viele, dass ihre Eltern mit ihnen gemeinsam gamen oder Streams schauen. Also, liebe Eltern: Ab an die Konsole oder den Computer!
Mehr Informationen zum Thema finden sich unter:
www.bernergesundheit.ch
www.projuventute.ch