Oliver Künzi, Präsident des Ex-Klusiv Clubs des Berner Oberländischen Skiverbandes (BOSV), freute sich, zahlreiche Schneesportfreunde am Herbsthöck begrüssen zu können. Besonders erwähnte er, dass beim Weltcup-Saisonauftakt zwei Talente des BOSV am Start ...
 												
			Oliver Künzi, Präsident des Ex-Klusiv Clubs des Berner Oberländischen Skiverbandes (BOSV), freute sich, zahlreiche Schneesportfreunde am Herbsthöck begrüssen zu können. Besonders erwähnte er, dass beim Weltcup-Saisonauftakt zwei Talente des BOSV am Start standen. Mit René Berthod blickte ein ehemaliger Skirennfahrer auf seinen Werdegang zurück. Kurze Fernsehsequenzen liessen die Zeiten von «Ogis Leute siegen heute» wieder aufleben, und mit Erwin Josi war auch einer seiner früheren Nationalmannschaftskollegen anwesend.
Während seiner Schulzeit fuhr Berthod jeweils mit den Skiern nach Grindelwald. Am Nachmittag war er regelmässig im Skigebiet Oberjoch anzutreffen. Nur dank des Aufstiegs in die Kandidatengruppe des Skiverbandes konnten seine Eltern die Karriere von ihm und seinem Bruder Martin finanzieren. Parallel dazu absolvierte er erfolgreich die Kochlehre in Adelboden sowie die Rekrutenschule.
Bei der Vorolympiade im Jahr 1971 brach er sich einen Rückenwirbel, verpasste die Olympischen Spiele und wurde erst durch spezielles Boxtraining mit Trainer Charly Bühler wieder einsatzfähig. Zwei Jahre später folgte der nächste Rückschlag, als er sich beim Fussballspielen einen Bänderriss zuzog.
Der Schweizermeistertitel in der Abfahrt auf der Lagalb verhalf René Berthod dann aber zu einem Karrieresprung. Im darauffolgenden Winter platzierte er sich bei jeder Weltcup-Abfahrt unter den besten zehn und erreichte den fünften Rang im Abfahrtsweltcup. In diesen Jahren machte die Materialentwicklung grosse Fortschritte: Von klassischen Skihosen und Jacken wurde zu plastifizierten Anzügen gewechselt, die Stockteller wurden durch Plastikkugeln ersetzt und bei einigen Athleten zierten sogar sogenannte «Parablacks» die Skispitzen.
1976 qualifizierte sich René Berthod gemeinsam mit Bernhard Russi, Philippe Roux und Walter Tresch für die Olympischen Winterspiele in Innsbruck. Einige Tage vor dem Rennen erkrankte er an einer Grippe. Aufgrund neuer Dopingbestimmungen durfte er keine Medikamente einnehmen und startete geschwächt. Mit der Startnummer 1 fand er keine idealen Bedingungen vor und belegte den zwölften Platz in der Abfahrt.
Eine Woche später war er wieder vollständig erholt und erreichte im amerikanischen Aspen den zweiten Rang, nur zwölf Hundertstelsekunden hinter Olympiasieger Franz Klammer. Ein Weltcup- Sieg blieb ihm um acht Hundertstelsekunden verwehrt.
Insgesamt erzielte René Berthod im Weltcup neunzehn Platzierungen in den Top Ten. Nach seinem Rücktritt vom Rennsport bildete er sich zum patentierten Skilehrer weiter, bevor er 1986 das Hotel Schönegg in Wengen erwarb. Er investierte viel in den Betrieb und führte ihn bis 2012 mit grossem Engagement.
Zu seinen gern gesehenen Gästen gehörte auch der Einheimische Fredy Fuchs, Rennleiter der Lauberhornrennen, der die Polizeistunde nicht immer genau befolgt haben soll, wie René Berthod erzählte.
RED