Bildhauer Zakir Makhdoomi aus Frutigen stellt seit Anfang Mai seine Marmor-Skulpturen im alten Stadthaus in Unterseen in der Dachstockgalerie, zusammen mit 19 anderen Künstlern aus.
Die Werke von Makhdoomi sind aus Michelangelo-Marmor und sehr persönlich. Die ...
Bildhauer Zakir Makhdoomi aus Frutigen stellt seit Anfang Mai seine Marmor-Skulpturen im alten Stadthaus in Unterseen in der Dachstockgalerie, zusammen mit 19 anderen Künstlern aus.
Die Werke von Makhdoomi sind aus Michelangelo-Marmor und sehr persönlich. Die Kunstausstellung ART25 wird vom Verein bildende kunstschaffende berner oberland (bkbeo) organisiert.
Gleich beim Aufgang zur Dachstockgalerie steht im Stadthaus in Unterseen die erste Marmorskulptur von Zakir Makhdoomi aus Frutigen, auf einem Sockel aus grünem Serpentin. Das Licht durchdringt die Skulptur «Weisse Taube» scheinbar. «Das ist mit Absicht gemacht. Die Skulptur ist aus Statuario-Marmor oder besser bekannt als Michelangelo-Marmor aus den Steinbrüchen bei Carrara in Italien» erklärte der Bildhauer. Dieser wurde von Michelangelo für seine berühmten Skulpturen wie den David und die Pietà verwendet. Mit einer Grösse von 72 Zentimetern ist die «Weisse Taube» nicht zu gross und passt in jedes Wohnzimmer.
Einen Stock höher führt uns der Bildhauer zu seiner zweiten Statue. «Sie heisst ‹Schwung› und ist ebenfalls aus demselben Steinbruch wie die Skulptur ‹Weisse Taube›», so Makhdoomi. «Und diese hier heisst ‹Vogel im Raum›. Alle drei Skulpturen habe ich aus demselben Marmorstück erschaffen», berichtete der Künstler.
«Zakir ist sehr begabt», erklärt Präsidentin Kathrin Walther-Marbot vom bkbeo.
Pro Werk benötigt der Künstler gut zwei Wochen. Sieben Skulpturen erstellt er pro Jahr. Da die Arbeit sehr viel Staub erzeugt, befindet sich seine Werkstatt im Freien. «Meine Utensilien befinden sich in einem Container und von dort führt eine Kabelrolle etwas weiter weg zu meinem Arbeitsplatz. Was mir noch ganz wichtig ist, in der Ausstellung sieht man Werke, bei denen ich mich selber gefunden habe. Bis anhin hatte ich mich an anderen Künstlern orientiert», war vom Bildhauer zu erfahren.
Und was sagt sein Chef, der Institutionsleiter der Stiftung Bad Heustrich dazu? «Ich finde die Bilder von den Künstlern cool und schön. Für mich sind das Farbenspiel und die Formen sehr spannend. Die Arbeiten von Zakir stechen klar hervor. Die Linien und geometrischen Formen, die er macht, sind sehr eindrücklich. Da wurde ganz viel gearbeitet, das ist Können und Handwerk.»
MICHAEL SCHINNERLING