Die Vernehmlassung zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket 2022 war im Mai zu Ende gegangen, nun hat der Bundesrat es verabschiedet. Insgesamt werden 19 Verordnungen angepasst. Eine Auswahl der Änderungen im Überblick:
• Die Alp- und Bergwirtschaft leidet immer ...
Die Vernehmlassung zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket 2022 war im Mai zu Ende gegangen, nun hat der Bundesrat es verabschiedet. Insgesamt werden 19 Verordnungen angepasst. Eine Auswahl der Änderungen im Überblick:
• Die Alp- und Bergwirtschaft leidet immer stärker unter der zunehmenden Wolfspräsenz. Nun passt der Bundesrat die Sömmerungsbestimmungen an. So erhöht er die Sömmerungsbeiträge für Schafe, die in den Weidesystemen «ständige Behirtung» und «Umtriebsweide mit Herdenschutzmassnahmen» gehalten werden. Im nächsten Verordnungspaket plant der Bundesrat zudem, ein System mit Zusatzbeiträgen zu entwickeln, das nicht nur für Schafe, sondern auch für andere Tierarten gilt.
• Ebenfalls können aufgrund der Grossraubtier-Situation neu die Sömmerungsbeiträge vollständig ausbezahlt werden, wenn die Alpsaison wegen Grossraubtier-Präsenz vorzeitig beendet werden muss.
• Neu gibt es für Schweizer Nutztierrassen, deren Gefährdungsstatus als «kritisch» oder «gefährdet» betrachtet wird, eine Erhaltungsprämie. Bisher wurde die Freibergerrasse unterstützt, die neu ebenfalls über diese Prämie gefördert wird. Die Änderung steht im Zusammenhang mit der «Strategie Tierzucht 2030».
Der Bundesrat hat sich zudem dazu entschieden, Änderungen der Verordnungen zur parlamentarischen Initiative 19.475 (sogenannter Absenkpfad) vorzunehmen. Damit soll laut Mitteilung die Umsetzung der parlamentarischen Initiative erleichtert werden.
• Der Basisbeitrag für Versorgungssicherheit beträgt 700 Franken pro Hektare. Im April hatte ihn der Bundesrat zunächst auf 600 Franken festgelegt.
• Die vierjährige Verpflichtungsdauer der zwei Direktzahlungsprogramme zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit wird aufgehoben und die Verpflichtung zur Anmeldung beider Programme wird ein Jahr später in Kraft gesetzt.
JONAS INGOLD, LID.CH