Kolumne – KLEINE GEDANKEN ZUR GROSSEN ZEIT
27.06.2025 KolumneZuerst eine Frage: Haben Sie ein Radiogerät, das UKW empfängt? Zum Beispiel in der Wohnung, am Arbeitsplatz, im Stall oder im Auto? Wenn ja, dann haben Sie sicher bemerkt, dass Sie mit diesem UKW-Gerät keine SRG-Radioprogramme mehr empfangen können. Denn die SRG hat ...
Zuerst eine Frage: Haben Sie ein Radiogerät, das UKW empfängt? Zum Beispiel in der Wohnung, am Arbeitsplatz, im Stall oder im Auto? Wenn ja, dann haben Sie sicher bemerkt, dass Sie mit diesem UKW-Gerät keine SRG-Radioprogramme mehr empfangen können. Denn die SRG hat entschieden, die UKW-Verbreitung ihrer Radioprogramme per Ende 2024 einzustellen. Das Thema UKW-Abschaltung ist brisant. Es wurde auch schon seit Jahren heftig diskutiert. Deshalb erlaube ich mir ein paar persönliche Bemerkungen zu diesem Thema.
Der Entscheid der SRG ist konsequent.
Denn die Politik und die Radiobranche sahen vor, dass alle schweizerischen Radios ihre UKW-Verbreitung per Ende 2024 abstellen. Die SRG hat sich an diese Vorgabe gehalten, obwohl die Politik allen Radios eine Verlängerung der UKW-Konzession bis Ende 2026 erlaubte.
Der Entscheid der SRG ist nachhaltig.
Denn die UKW-Verbreitung von Radioprogrammen – gerade bei Höhenstandorten
– braucht viel Strom. Dieser enorme Stromverbrauch fällt nun bei der SRG weg. Der Entscheid der SRG ist nachvollziehbar, denn der politische Auftrag an die SRG lautet seit Langem: sparen. Wenn man sein Radioprogramm mit zwei Technologien (UKW und DAB+) verbreitet, kostet dies eben auch doppelt. Diese Doppelkosten fallen nun bei der SRG weg.
Der Entscheid der SRG ist risikoreich.
Die SRG hat mit der UKW-Abschaltung riskiert, dass alle Menschen, die nach wie vor Radio nur via UKW hören möchten, ihre Programme nicht mehr nutzen können.
Der Entscheid der SRG hat Folgen, denn die Resultate der Radioforschung zeigen nun, dass die SRG mit dieser Abschaltung viele Hörerinnen und Hörer verloren hat. Viele von ihnen haben im 2025 zu den Programmen der Privatradios gewechselt. So haben gemäss den aktuellen Daten der Hörerforschung fast alle Privatradios, die ihr Programm weiterhin via UKW verbreiten, Hörerinnen und Hörer dazu gewonnen. Doch nur bei wenigen ist die Zunahme so gross wie bei Radio BeO.
Mit grosser Freude konnten nämlich die Verantwortlichen von Radio BeO feststellen, dass die BeO-Hörerschaft in den ersten vier Monaten 2025 um rund 52 Prozent gewachsen ist. Dies bedeutet, dass gemäss mediapulse – MO-FR das Radio BeO seit dem 1. Januar 2025 mehr als 20 000 neue Hörerinnen und Hörer begrüssen darf.
Diese erfreuliche Zunahme kommt in erster Linie den Werbekundinnen und Werbekunden von Radio BeO zu Gute. Sie erreichen im 2025 mit ihren Radiospots viel mehr Menschen als bisher und können so ihre Produkte, ihre Dienstleistungen und ihre Angebote den neu über 84 000 Hörerinnen und Hörern präsentieren. Dies freut mich, und ich hoffe, dass diese Zunahme bestehen bleibt.
Ich bin auch froh, dass Radio BeO seine UKW-Verbreitung weiterhin beibehält. Dies trotz den doppelten Kosten für die Verbreitung von UKW und DAB+. Denn auf diese Weise erreicht Radio BeO alle Menschen, die Radio weiterhin per UKW hören wollen.
MARTIN MUERNER
MARTIN.MUERNER@GMX.CH
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