Nach drei intensiven Trainingswochen reiste die junge Frutigerin Michelle Brügger vor gut einer Woche mit dem Team von Voltige Lütisburg sowie vier Pferden zur Europameisterschaft im Voltigieren nach Stadl Paura, Österreich.
Für die 22-Jährige ...
Nach drei intensiven Trainingswochen reiste die junge Frutigerin Michelle Brügger vor gut einer Woche mit dem Team von Voltige Lütisburg sowie vier Pferden zur Europameisterschaft im Voltigieren nach Stadl Paura, Österreich.
Für die 22-Jährige war diese Teilnahme an der Europameisterschaft das erste Championat in der Elite-Kategorie. Sie war somit auch eine der jüngsten Teilnehmerinnen im starken Starterfeld.
Nachdem am Dienstag alle Pferde von Voltige Lütisburg die Tierarztkontrolle ohne Probleme bestanden hatten, fand am Nachmittag das erste offizielle Training statt. Hier geht es vor allem darum, dem Pferd den Wettkampfzirkel zu zeigen, die Musik zu testen und ein erstes Gefühl für das Turnier zu erhalten.
Am Mittwoch starteten alle Kategorien mit dem ersten Durchgang: der Pflicht-Kür. Obwohl Michelle neu in der Elite ist und somit von den Kaderverantwortlichen keine grossen Erwartungen an die junge Athletin gerichtet wurden, ging Michelle mit grosser Aufregung an ihren ersten Start und hoffte, ihre Trainingsleistungen abrufen zu können.
Mit einer soliden Pflicht, dem siebten Zwischenrang, konnte sie zeigen, dass sich das intensive Training gelohnt hat und sie in ihrer «schwächsten» Disziplin sehr grosse Fortschritte gemacht hat.
Am Freitag gelang es Michelle dann im Technikdurchgang die fünf vorgeschriebenen Elemente sehr sauber in ihr Programm zu integrieren und wurde mit einer Note über acht belohnt.
Nach Pflicht und Technik bedeutete dies das Vorrücken auf den sechsten Zwischenrang. Aufgeregt, aber voller Vorfreude, durfte die Frutigerin am Samstag somit als eine der letzten Athletinnen ihre Kür zeigen. Sie behielt die Nerven und turnte eine sichere und harmonische Kür. Erleichtert warteten Michelle und ihre Longenführerin Monika Winkler-Bischofberger mit viel Spannung in der «Kiss and Cry-Zone» auf die Wertung. Mit einer grandiosen Note von 8,553 verbesserte sich Michelle auf den fünften Schlussrang – ein grossartiger und nie erträumter Erfolg für die junge Athletin. Ein grosser Dank geht an das Pferd Acardi, welches jede Runde souverän lief und trotz des grossen Lärms vor der ausverkauften Zuschauertribüne stets ruhig blieb.
Drei deutsche Voltigiererinnen führten das Feld an und dominierten wie bei praktisch jedem Turnier die Konkurrenz. Das war auch zu erwarten, denn diese Athletinnen üben den Sport hauptberuflich aus, da sie entweder bei der Bundeswehr oder der Polizei angestellt sind.
Die 22-Jährige Frutigerin war nach dem Wettkampf dennoch sehr zufrieden und glücklich über den erfolgreichen Einstieg in die Elite-Kategorie. Dieses unerwartete Resultat motiviert für die Zukunft. Das harte Training hat sich gelohnt, und Michelle ist motiviert, weiterhin an sich zu arbeiten, um noch näher an die Weltspitze zu kommen.
CLAUDIA BRÜGGER: