Viele Unfälle, wenig Gefahrenbewusstsein
18.11.2022 GesundheitPRÄVENTION In ihrem ersten Sicherheitsbarometer «Haus und Freizeit» beleuchtet die BFU Unfall-Hotspots im privaten Umfeld. Der Themenschwerpunkt hat einen traurigen Anlass, denn jedes Jahr passieren mit Abstand die meisten Unfälle dort, wo wir uns am ...
PRÄVENTION In ihrem ersten Sicherheitsbarometer «Haus und Freizeit» beleuchtet die BFU Unfall-Hotspots im privaten Umfeld. Der Themenschwerpunkt hat einen traurigen Anlass, denn jedes Jahr passieren mit Abstand die meisten Unfälle dort, wo wir uns am sichersten fühlen: zu Hause. Im Badezimmer geschehen zum Beispiel mehr schwere Unfälle als mit dem Auto. Den Löwenanteil der Schwerverletzten und Getöteten im Haus- und Freizeitbereich machen mit 81 Prozent Stürze aus. Besonders ältere Personen verletzen sich bei Stürzen potenziell schwer oder sogar tödlich.
Neben dem Unfallgeschehen widmet sich das erste Sicherheitsbarometer «Haus und Freizeit» dem Schutz- und Risikoverhalten der Bevölkerung. Das Risiko, auf einer Treppe zu stürzen, lässt sich beispielsweise reduzieren, indem der Treppenhandlauf benützt wird. 18 Prozent der 64- bis 85-Jährigen nutzen diesen jedoch nie, bei den 17- bis 25-Jährigen sind es sogar 27 Prozent. Ebenso verfügt nur eine Minderheit der Haushalte von älteren Erwachsenen über Gleitschutzstreifen (36 Prozent) und Haltegriffe (45 Prozent) in der Badewanne und in der Dusche.
Training ist wichtig
Neben Vorsorgemassnahmen in der Wohnung ist das Training ein wirksames Mittel, um insbesondere im Alter das Sturzrisiko zu verringern und mobil zu bleiben. Die BFU empfiehlt, ab etwa 50 Jahren 3 mal 30 Minuten pro Woche Kraft und Gleichgewicht zu trainieren und dies mindestens einmal unter professioneller Anleitung. Gemäss eigenen Angaben trainiert im Schnitt nur rund die Hälfte der älteren Erwachsenen (56 Prozent) wöchentlich Gleichgewicht und Beinkraft. Aber auch von diesen Aktiven betätigen sich nur wenige (22 Prozent) in der erforderlichen Dauer, Regelmässigkeit und unter Anleitung. (Nützliche Tipps unter sichergehen.ch.)
Ersticken oder Ertrinken
In der Gruppe der Kleinkinder unter vier Jahren sind Ersticken und Ertrinken die häufigsten Ursachen für tödliche Verletzungen. Zu wenige Erwachsene sind sich bewusst, dass sie etwa ein Kleinkind in der Badewanne immer in Griffnähe beaufsichtigen müssen. Die BFU bietet Eltern und Betreuungspersonen Hand mit der interaktiven Plattform ouups.ch. Sie liefert nützliche Tipps und Tricks für den Alltag. In den nächsten Jahren wird die BFU die Präventionstätigkeiten für Kinder bis vier Jahre weiter ausbauen.
PRESSEDIENST BFU