Vom edlen Wettstreit der Armbrustschützen zu Frutigen
29.08.2025 SportIm Herzen des Frutiglands, da wo die ehrwürdige Tellenburg als steinerne Wächterin über dem Tale thront, versammeln sich alljährlich die edlen Armbrustschützen aus nahen Dörfern und fernen Landen zum großen Schiessen bei der ...
Im Herzen des Frutiglands, da wo die ehrwürdige Tellenburg als steinerne Wächterin über dem Tale thront, versammeln sich alljährlich die edlen Armbrustschützen aus nahen Dörfern und fernen Landen zum großen Schiessen bei der Armbrustschützengesellschaft Frutigen (ASG), um zu ermitteln den Tellenburgmeister.
Anno Domini 2025, zur Zeit des Augustmondes, rief die ehrwürdige Armbrustschützengesellschaft Frutigen zum grossen Tellenburgschiessen. Inmitten des Frutiglands, wo die altehrwürdige Tellenburg als steinerne Hüterin über dem Kanderviadukt wacht. Bei den Armbrustschützen versammelten sich tapfere Schützen aus nahen und fernen Landen, um ihre Kunst zu beweisen. In ehrlichem Wettstreit, durch Stiche wie den Sektions-, Gruppen-, Kranz- und Auszahlungsstich, massen sich die Schützen mit ruhiger Hand und scharfem Auge, beim Spiel der Geschicklichkeit und des Mutes.
Zu den Tagen des ehrwürdigen Tellenburgschiessens, da sich die Schützen aus Frutigen und umliegenden Landen versammelten, trat auch die junge Garde mit frohem Mute an die Scheiben. Besonders lobenswert zeigten sich die Jünglinge Marvin Schneider und Lars Ryter aus dem Dorfe Frutigen, welche mit fester Hand und klarem Blick ihre Kunst darboten. «Wir stehen nicht zum ersten Male auf dem Platz», sprachen sie, «Denn dieser edle Sport gereichet uns zur Freude und zum Vergnügen.» So ward sichtbar, dass auch die Jugend mit Eifer und Hingabe dem ehrbaren Handwerk der Armbrust nachgeht, um sich zu messen und zu lernen.
Im Finale ward kein unerwartet Geschehn
Bei den älteren und wohlgeübten Recken hingegen, deren Namen seit Jahren in den Chroniken der Gesellschaft verzeichnet sind, ward in diesem Jahre keine grosse Überraschung erwartet. Mit ruhiger Hand und gewohnter Präzision verrichteten sie ihr Werk, gleich einem Schmied, der sein Eisen kennt. Am letzten Tage, dem dreiundzwanzigsten des Augusts, trat die Elite der Schützen zum finalen Kampfe an: dem Ringen um den Titel des Tellenburgmeisters.
Nur die fünfzehn Besten aus den vorangegangenen Stichen durften sich diesem ehrvollen Ziele stellen. Unter gar widrigen Umständen, da Sturmwinde über das Frutigland fegten und die Banner der Gesellschaft wild flatterten, ward zur achten Stunde nach Mittag der grosse Endkampf um den Titel des Tellenburgmeisters abgehalten. Fünfzehn tapfere Schützen, welche sich an den beiden vorangegangenen Wochenenden durch Geschick und Standhaftigkeit hervorgetan hatten, traten zum ehrvollen Wettstreit an. Und siehe, mit einer wahrlich meisterlichen Leistung von 193 Punkten errang die edle Schützin Joëlle Baumgartner, bekannt über die Grenzen hinaus, den Sieg und ward zur Tellenburgmeisterin erkoren.
Ihr folgten in Ehren der wackere Samuel Steiner und der wohlgeübte Andreas Berger. «Ein Wettkampf von höchstem Rang, getragen von Mut, Können und Gemeinschaft», sprach der Präsident des ehrbaren Organisationskomitees, Martin Schneider, und seine Worte hallten wider wie ein Lobgesang auf den Geist des Schützenwesens.
Das Tellenburgschiessen ist mehr als ein sportlicher Wettkampf. Es gilt als Festakt der Gemeinschaft, der Tradition und der Treffsicherheit – eingebettet in die eindrucksvollen landschaftlichen Gegebeheiten des Berner Oberland.
Von den Stichen des edlen Tellenburgschiessens
Die Wettstreite, genannt «Stiche», waren mannigfaltig und wohlgeordnet, auf dass ein jeglicher seine Stärke zeigen möge. Der Sektionsstich: Nur den Mitgliedern der teilnehmenden Sektionen war dieser vergönnt.
Er diente als Prüfstein, um sich für das hohe Finale zu qualifizieren, wo der Tellenburgmeister erkoren wird; Der Gruppenstich: Hier traten die Schützen nicht allein, sondern in Gemeinschaft an. Drei oder mehr Recken bildeten ein Banner, und gemeinsam strebten sie nach Ruhm und Rang. Der Auszahlungsstich: Ein Wettkampf für den Einzelnen, bei dem nicht nur Ehre, sondern auch Silberlinge zu gewinnen waren, je nach Trefflichkeit des Schusses ward der Lohn bemessen; Der Kranzstich: Ein klassischer Wettstreit, bei dem der begehrte Kranz errungen werden konnte – ein Zeichen der Würde und des Könnens, das in den Hallen der Gesellschaft hoch geachtet wird; Der Veteranenstich: Für jene, die das fünfundfünfzigste Lebensjahr überschritten haben und deren Hände noch ruhig, deren Augen noch scharf sind.
Eine Disziplin der Erfahrung und Weisheit, wo die Alten zeigen, dass ihre Kunst nicht verblasst. Der Murmelistich: Neu ward dieser Stich ins Leben gerufen. Sieben Pfeile galt es auf eine besondere Scheibe zu richten, ein Spiel der Geschicklichkeit, das Jung und Alt gleich herausfordert; Der Tellenburgmeister-Stich: Am Ende traten die fünfzehn Besten aus allen Stichen zum grossen Finale an. Dort, unter dem wachsamen Blick der Tellenburg, wurde der Meister erkoren. Ein jeglicher Finalist ward mit einem reich gefüllten Geschenkkorb bedacht, ein Zeichen der Ehre, dessen Wert kaum zu beziffern ist.
MICHAEL SCHINNERLING