In wenigen Tagen haben Hannelore und Bruno Walthert alle Hände voll zu tun. Die beiden Frutiger werden auf sämtlichen Märkten der Region selbst gemachtes Spielzeug und Handarbeiten anbieten.
Während Bruno Walthert das ganze Jahr über mit Hobel ...
In wenigen Tagen haben Hannelore und Bruno Walthert alle Hände voll zu tun. Die beiden Frutiger werden auf sämtlichen Märkten der Region selbst gemachtes Spielzeug und Handarbeiten anbieten.
Während Bruno Walthert das ganze Jahr über mit Hobel und Feile Lastwagen, Züge, Waggons und Traktoren schnitzt, hat seine Frau Hannelore ihre Leidenschaft fürs Nähen entdeckt. In ihrem Atelier fertigt sie Stofftiere, Topflappen und Stirnbänder. Hat sie ein Lieblingstier? «Das schottische Hochlandrind», erklärt sie lachend. Für ein Tier benötigt sie rund zwei Wochen.
Dass die beiden einmal mit ihrem Handwerk Kinderherzen höherschlagen lassen würden, war lange Zeit nicht abzusehen. Bruno Walthert, 69, war über viele Jahrzehnte als Maurer tätig und später bei der BLS beschäftigt. Seine 65-jährige Frau Hannelore arbeitete bis zu ihrer Pensionierung als Raumpflegerin im Spital Frutigen. Erst danach entdeckte sie die Freude am Nähen und erstellt seither für die Märitbesucher kleine Kunstwerke.
Auch Bruno Walthert fand eher zufällig zu seiner Leidenschaft. «Ich habe vor fünf Jahren einmal ausprobiert zu schreinern, und dann hat es mir mehr und mehr Freude bereitet», erinnert er sich.
Das Besondere an seinen Spielzeugen? «Sie bestehen aus Frutigländer Fichtenholz und enthalten keinen einzigen Nagel», erklärt Walthert stolz. Seine Handwerkskunst wird Anfang November auch im Reichenbacher Gemeindehaus ausgestellt.
Die Spielzeuge und Handarbeiten sind nicht nur auf den Märkten erhältlich. «Wir bieten sie auch günstig an», betont das Ehepaar. Es gebe Familien, die nicht viel ausgeben könnten. «Von daher machen wir das Ganze fast zum Selbstkostenpreis – lediglich die Standmiete muss gedeckt sein», erläutern die beiden.
Zum Frutig-Märit werden sie von ihrem Haus aus mit dem beladenen Bollerwagen kommen. «Wir haben es ja nicht weit, und so kommen wir direkt zu unserem Stand», berichten die beiden dem «Frutigländer». Freudig präsentieren die beiden beim Gespräch ihre Handwerkskunst. Besonders stolz berichten sie vom vergangenen Spiez Märit: Dort kaufte ein Tourist aus Texas eines ihrer Spielzeuge. «Von Frutigen nach Texas – das soll uns mal einer nachmachen», freuen sich beide.
RED