Hochpräzise Teile aus dem Frutigland werden seit Jahrzehnten weltweit in Antrieben und für die verschiedensten Funktionen von Fahrzeugen und Maschinen verbaut. Immer wichtiger wird die Integration von Elektronik.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der Tag der ...
Hochpräzise Teile aus dem Frutigland werden seit Jahrzehnten weltweit in Antrieben und für die verschiedensten Funktionen von Fahrzeugen und Maschinen verbaut. Immer wichtiger wird die Integration von Elektronik.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der Tag der offenen Tür vom 3. Juni verbindet zwei Stränge der Wirtschaftsgeschichte: Einerseits feiert die heutige Division Hydraulics des Bucher-Konzerns ihr 100-Jahr-Jubiläum. Der Standort Frutigen gehört seit 1997 dazu. Andererseits ist es 53 Jahre her, dass die ursprüngliche Hydrotechnik Frutigen AG gegründet wurde, die heute eben zum Schweizer Bucher-Konzern gehört. Da Corona die geplanten Festivitäten zum 50-Jahr-Jubiläum verhinderte, werden diese nun nachgeholt (siehe Kasten oben).
Der Beginn der Geschichte
Am Anfang der heutigen Firma standen Heinz Pieren, Fritz Schlup und Eduard Zurbrügg. Diese drei gründeten im April 1970 die Hydrotechnik Frutigen AG. Sie starteten in zwei angemieteten Räumen im Dorf mit der Fabrikation von Ventilen für den Einsatz in der Hydrauliktechnik. Und sie waren erfolgreich: Schon bald war deutlich mehr Arbeit als Platz vorhanden. Drei Jahre später wurde deshalb im Unteren Widi ein neuer Firmensitz gebaut. Beim Einzug ein Jahr später war die Belegschaft bereits auf 40 Personen angewachsen. Durch die Auslagerung der Fabrikation einzelner Teile an spezialisierte Drittfirmen wurde die Kapazität stark erweitert. Eine zweite Bauetappe erfolgte 1978, die dritte dann 1987. Die damals rund 100 Angestellten benötigten dennoch laufend mehr Raum, genau wie die moderner und grösser werdenden Maschinen. Zu den Kunden gehörten in dieser Zeit schon internationale Firmen.
Bucher übernimmt und expandiert
1997 wurde das Unternehmen an die Bucher Hydraulics verkauft. Damit konnten die gut 150 Arbeitsplätze in Frutigen und eine Weiterentwicklung des Unternehmens als Teil des weltweiten Konzerns gesichert werden. Nicht nur neue Kunden wurden in der Folge gewonnen, auch die Produktion konnte massiv gesteigert werden. 2001 erfolgte der logische Ausbauschritt: Eine zusätzliche Halle mit 5100 Quadratmetern Fläche wurde erstellt, 2008 eine weitere mit mehr als 6000 Quadartmetern nach modernsten energietechnischen Standards. Rückblickend hat der Verkauf dem Unternehmen und dem Standort Frutigen einen spürbaren wirtschaftlichen Schub gebracht, bietet doch Bucher Hydraulics heute über 400 Arbeitsplätze und hat aktuell wieder Ausbaupläne (der «Frutigländer» berichtete).
Von Traktoren und Baumaschinen
Was mit einzelnen Komponenten begann, umfasst heute zusätzlich ganze Untersysteme, die auf die speziellen Anforderungen der Kunden zugeschnitten werden. Nach eigenen Angaben besitzt Bucher eine der modernsten und am stärksten automatisierten Fertigungen in der Schweiz. Schwerpunktmässig werden die Produkte aus dem Frutigland weltweit in Baumaschinen, Landwirtschafts- und Kommunalfahrzeugen sowie in deren Zubehör eingesetzt.