Mit dem Lustspiel «Alles bio, isch doch logisch» von Hansueli Züger sorgte die Theatergruppe Krattigen am letzten Samstag für Heiterkeit. Der Dreiakter bot von Frust und Lust über Humor bis hin zur Bauernschläue alles, was ein Stück kurzweilig ...
Mit dem Lustspiel «Alles bio, isch doch logisch» von Hansueli Züger sorgte die Theatergruppe Krattigen am letzten Samstag für Heiterkeit. Der Dreiakter bot von Frust und Lust über Humor bis hin zur Bauernschläue alles, was ein Stück kurzweilig macht.
MICHAEL SCHINNERLING
«Im übrige tuet’s mir persönlich natürlech sehr leid, dass me Ihne ds Pachtland wott chünde. Das chöit dir mir gloube», heuchelt Regierungsrat Dr. Hubert K. Allemann (Ueli Kratzer.) Bäuerin Maria Fischer (Marianne Indermühle) ist derweil am Boden zerstört, soeben hat man ihr und ihrer Familie die Lebensgrundlage unter den Füssen weggezogen.
Wie sich später herausstellen sollte, wurde ihr das Stück Land mit einem Trick abgeluchst: Die beiden Stammgäste und Lebenskünstler Xandi Fröhlich (Roland Kästli) und Severin Lustig (André Luginbühl) kamen nach einigen alkoholischen Getränken auf eine Schnapsidee – ein Bio-Wellness-Hotel mit allem, was es so braucht. «Nackt im Heublumenbad baden und dafür viel zahlen», so die Vision der beiden. Und weil sich solche Ideen mit einem Professor noch besser verkaufen lassen, wurde halt einer aus dem Hut gezaubert.
Unterdessen braut die Köchin Vroni (Lea Stalder) einen Liebestrank, der es in sich hat. Die ersten Gäste treffen ein und nun geht die Post ab. Die beiden Lebenskünstler brillieren mit Charme und Wortwitz, das zweifelhafte Angebot zieht.
Erfreuliche Premiere
«Wir wollten etwas finden, das lustig und kurzweilig ist. Etwas, was das Publikum packt und begeistert», so Bruno Luginbühl von der Theatergruppe Krattigen. Marianne Indermühle und André Luginbühl suchten das Stück aus. «Als wir es zu lesen begannen, wussten wir sofort, wer im Ensemble welche Rolle spielen würde», so die beiden.
«Der Samstagnachmittag lief hervorragend. Alles lief nach Plan und wir erhielten viele positive Feedbacks», so Bruno Luginbühl. Auch Käthi Eymann, die wie immer Regie führte, zeigte sich erfreut. «Das haben sie heute richtig gut gemacht», schmunzelte die kritische Regisseurin. Die letzte Aufführung im Mehrzweckgebäude Krattigen findet am Mittwoch um 20 Uhr statt.
Einmal neu, einmal wieder da
Yasmin Maggi erlebte ihre Premiere im Ensemble. Die Spiezerin spielte die Rolle der Rosmarie Braschler. «Früher habe ich bei den Tellspielen mitgemacht. Lea Stalder fragte mich, ob ich helfen möchte und ich bin begeistert vom Team», so Maggi. Maggi spielt eine eifersüchtige Ehefrau, die dem Liebesleben nicht so zugeneigt ist, aber dank des Liebestranks von «Professor» Lustig richtig liebestoll wird. In ihrer Rolle kann sich die junge Frau ausleben. «Im richtigen Leben bin ich nicht so, dadurch wird die Rolle spannend.»
Roland Kästli aus Leissigen spielte bereits vor vielen Jahren in Krattigen mit. «Nun bin ich pensioniert und habe wieder mehr Zeit. Es ist wie ein Heimkommen für mich», so Kästli. Seine Ehefrau Sandra Kästli ist beim Theater Souffleuse. «Wir übten das Stück zu Hause.» Die Souffleuse blieb übrigens am Abend arbeitslos, denn jeder war in seiner Rolle sattelfest.