Welternährungstag: Faire Preise sind eine Notwendigkeit
17.10.2025 PolitikDer gestrige Welternährungstag erinnerte daran, dass die Bauernbetriebe die Menschen mit Lebensmitteln versorgen. In der Schweiz müssen die Haushalte so wenig ihres Einkommens für Lebensmittel aufwenden wie kaum irgendwo auf der Welt. Kostendeckende Preise für eine nachhaltige, tierfreundliche und krisenfeste Landwirtschaft seien keine Utopie, meint der Bauerverband.
Die UNO hat den Welternährungstag 1979 ins Leben gerufen. Ziel ist es, an die Bedeutung der Landwirtschaft für die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln sowie an die Ernährungssicherheit und die weltweite Hungerproblematik zu erinnern. Damit verbunden sind der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen, die ökologischen Zusammenhänge und das Tierwohl.
In der Schweiz ist der wirtschaftliche Druck auf die Bauernbetriebe gross, wie der Bauernverband schreibt. Neue Gebäude und Maschinen würden hohe Investitionen bedingen, das Anbaurisiko bei den pflanzlichen Kulturen steige, und laufend neue gesetzliche Vorgaben verteuerten die Produktion. Die aktuellen Produzentenpreise und damit die Einkommen seien in vielen Bereichen zu tief, um eine ökonomisch und sozial nachhaltige Landwirtschaft langfristig zu sichern. «Der Preiskampf im Detailhandel bereitet der Landwirtschaft grosse Sorgen. Die Detailhändler versuchen, sich gegenseitig mit neuen Tiefstpreisen zu unterbieten – obwohl dafür keine Notwendigkeit besteht», so der Verband. Ein durchschnittlicher Schweizer Haushalt gibt heute noch 5,9 Prozent seines verfügbaren Einkommens für Lebensmittel aus. Das sei ein weltweiter Tiefstwert – auch im europäischen Umfeld und insbesondere im Vergleich mit ärmeren Ländern auf anderen Kontinenten.Die Schweizer Landwirtschaft produziert nach sehr hohen Umweltund Tierwohlstandards und bietet der Bevölkerung in Bezug auf die Kaufkraft äusserst konkurrenzfähige Preise. Produzentenpreise, welche die Kosten und Anbaurisiken abdecken, sind nicht nur bezahlbar, sondern unabdingbar. Sie bilden die Grundlage, um die Versorgung mit Lebensmitteln aus eigener Produktion langfristig zu sichern und den Selbstversorgungsgrad nicht weiter sinken zu lassen.
RED