Weniger Strafanzeigen, ähnlich viele Mängel
21.03.2025 GesundheitDas Kantonale Laboratorium (KL) hat im Jahr 2024 fast 12 000 Lebensmittel-, Trinkwasser- und Asbestproben analysiert. 1174 Lebensmittelproben wurden beanstandet. Von den knapp 7000 inspizierten Lebensmittelbetrieben wurden 198 angezeigt. Zudem hat das KL im vergangenen Jahr rund 2300 ...
Das Kantonale Laboratorium (KL) hat im Jahr 2024 fast 12 000 Lebensmittel-, Trinkwasser- und Asbestproben analysiert. 1174 Lebensmittelproben wurden beanstandet. Von den knapp 7000 inspizierten Lebensmittelbetrieben wurden 198 angezeigt. Zudem hat das KL im vergangenen Jahr rund 2300 Trinkwasserproben im Kanton Bern auf verschiedene Parameter untersucht – mit positiver Bilanz.
7984 Proben hat das KL lebensmittelrechtlich beurteilt. 1174 wurden beanstandet, weil sie unhygienisch, verdorben oder sogar gesundheitsgefährdend waren oder weil die Kennzeichnung nicht korrekt war. Dies entspricht einem Anteil von knapp 15 Prozent (Vorjahr: 16 Prozent).
Die Zahl der Inspektionen in Lebensmittelbetrieben (Restaurants, Käsereien, Bäckereien, Trinkwasserversorgungen und Landwirtschaftsbetriebe etc.) bewegte sich mit 6937 im ähnlichen Rahmen wie im Vorjahr (6883). Eine erhebliche oder grosse Gesamtgefahr stellten die Mitarbeitenden des Kantonalen Laboratoriums in 199 Betrieben fest (2023: 206): Diese wiesen Mängel bei der Hygiene, bei der Selbstkontrolle oder wegen fehlender Kennzeichnungen, zu hoher Lagertemperaturen für vorgekochte Speisen sowie unhygienisch zubereiteter Lebensmittel auf. Bei Beanstandungen ordnet das KL die Behebung der Mängel an, bei gravierenden Mängeln erfolgt zudem eine Strafanzeige.
Im vergangenen Jahr wurde in 198 Fällen Strafanzeige eingereicht. Das sind 30 Prozent weniger Anzeigen als im Jahr zuvor (274) und entspricht etwa dem Niveau von 2022. Sieben Betriebe mussten geschlossen werden (2023: 10).
«Die meisten Proben waren einwandfrei»
2024 wurde zudem das Trinkwasser unter die Lupe genommen, für dessen Überwachung und Qualitätssicherung das KL ebenfalls zuständig ist. Das Trinkwasser ist heute verschiedenen Nutzungskonflikten ausgesetzt: Es ist eine lebenswichtige Ressource, wird aber vermehrt durch Chemikalien, Emissionen und Umweltverschmutzung belastet. Extreme Wetterereignisse stellen eine zusätzliche Herausforderung dar.
Rund 2300 Trinkwasserproben hat das KL im Kanton Bern erhoben und auf mikrobiologische Keime oder chemische Substanzen geprüft. 157 davon wurden auf die drei Substanzklassen PFAS, Chlorothalonil und Metolachlor untersucht, die in letzter Zeit stark an Bedeutung gewonnen haben. Das KL zieht bezüglich der Qualität des Trinkwassers eine überwiegend positive Bilanz. «Die meisten von uns untersuchten Trinkwasserproben waren einwandfrei», sagt Kantonschemiker Otmar Deflorin.
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