Wenn Berge rutschen – und die Gewissheiten

  17.10.2025 Natur

Das Gestein am Berg, Dörfer, Wege und Gewissheiten geraten in Bewegung. Was machen die sichtbaren Veränderungen in der Bergwelt mit uns? Die Ausstellung «Wenn Berge rutschen» gibt ab dem 18. Oktober 2025 im Alpinen Museum der Schweiz sechzehn Glarner Bergbewohnerinnen und Bergbewohnern eine Stimme.

Im Raum Biwak zeigt das Museum die Schau eines Projektteams rund um das Kollektiv Sito und erweitert sie mit Veranstaltungen zu aktuellen Ereignissen und Fragen. An einer Hörstation sagt ein Politiker: «Es ist ungerecht – es erwischt nicht alle gleich. Für die einen ist es nur eine gemietete Garage oder ein Ferienhaus, für andere ist es das Leben.»

Von diesem Leben in der Bergregion erzählen ein Schafbauer, eine SAC-Hüttenwartin, ein Tourismusexperte und weitere Glarnerinnen und Glarner. Ihr Alltag ist bedroht durch tauenden Permafrost, Murgänge, Erdrutsche und ausbleibenden Schnee. Ihre Geschichten zeichnen ein Bild der Gegenwart: Es geht um Verlust, Unsicherheit und Anpassung, aber auch um Wünsche, Hoffnungen und neue Perspektiven.Das Erleben dieser Veränderungen und der Umgang mit ihnen reicht weit über das Lokale hinaus – es betrifft uns alle. Das Projektteam um das Kollektiv Sito verdichtet diese Stimmen zu literarischen Miniaturen und präzisen Bildern eines gemeinsamen Nachdenkens über den Wandel.

Von der Aktualität eingeholt
Bereits in der Vorbereitungsphase erhielt das Thema durch den Bergsturz von Blatten bedrückende Aktualität. Neben Mitgefühl wuchs auch in städtischen und mittelländischen Gebieten das Bewusstsein, wie verletzlich Bergregionen sind, auch im Kanton Bern. Selbst das «z’Bärg gah» verändert sich: Umleitungen von Wanderwegen oder die Schliessung einzelner Hütten zeigen, dass der Wandel längst Teil des Alltags geworden ist.

RED


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote