Im historischen Bahnhof und in einem nostalgischen Bahnwagen feierte das «Theater am Ort» am Freitagabend seine Vorpremiere – 34 geladene Gäste erlebten die Aufführung nicht nur als Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern als Teil des Geschehens.
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Im historischen Bahnhof und in einem nostalgischen Bahnwagen feierte das «Theater am Ort» am Freitagabend seine Vorpremiere – 34 geladene Gäste erlebten die Aufführung nicht nur als Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern als Teil des Geschehens.
MARTIN WENGER
Langsam füllt sich die Schalterhalle des historischen Bahnhofs mit den geladenen Gästen. Ganz wie es sich für eine Zeitreise auf Schienen gehört, überreicht Zugführer Hansueli Haldimann allen Mitreisenden ein stilechtes Billett – selbstverständlich in der Form, wie man es einst erhalten hat.
Ab in die Geschichte
Kurz vor der Abfahrt treffen auch die letzten Passagiere ein: das Gaunerpärchen Wagner (gespielt von Trix Perren) und Frick (Martin «Husi» Hauswirth) sowie Kommissar Huber mit seiner Frau (Tom Schneider und Ellen Jakob). Gespannt besteigen die Gäste den historischen Eisenbahnwagen – bereit für die besondere Fahrt.
Doch schon nach kurzer Zeit folgt die unerwartete Wendung: Wegen einer technischen Störung, so erklärt der Zugführer, könne der Zug nicht abfahren. Die Reisegesellschaft wird gebeten, erneut im Wartsaal der 3. Klasse Platz zu nehmen. Dort entspinnt sich eine Geschichte voller Spannung.
In den Gesprächen, die die beiden Pärchen untereinander führen, erfahren die Mitreisenden – in diesem Fall das Publikum – von einem lange zurückliegenden Diamantenraub in Adelboden. Vor neun Jahren hatten Wagner und Frick die gestohlenen, wertvollen Steine während einer historischen Bahnfahrt ab Frutigen in einem Wagen versteckt, wurden jedoch überführt, mussten ihre Beute dort lassen und ihre Strafe verbüssen. Nun, auf derselben Bahnstrecke und im selben Wagen, wollen sie ihre Beute wieder an sich bringen. Doch Kommissar Huber, inzwischen im Ruhestand, erkennt die beiden Kriminellen wieder. Gemeinsam mit Zugführer Haldimann gelingt es ihm, die Diamanten sicherzustellen – und die Täter erneut festzunehmen.
Mitten im Geschehen
Das von Tom Schneider verfasste Stück bot dem Publikum ein besonderes Erlebnis: Gleich zweimal wechselte der Spielort zwischen Eisenbahnwagen und Wartsaal, wodurch die Zuschauerinnen und Zuschauer mitten ins Geschehen einbezogen wurden. Zwischendurch sorgte eine wohlschmeckende Suppe für eine willkommene Stärkung und eine aufgelockerte Stimmung. Die unerwartete Wendung am Ende – die hier nicht vorweggenommen werden soll – rundete die aussergewöhnliche und gelungene Theateraufführung ab.