Am vergangenen Freitag wurde das Freibadareal in Bühnenlicht getaucht. Unter einem kühlen Abendhimmel wurde das Publikum durch die peppigen Töne der Berner Mundartband Troubas Kater belebt. Mit ihrem neuen Album «Karma und Kaviar» sorgten die Musiker für ...
Am vergangenen Freitag wurde das Freibadareal in Bühnenlicht getaucht. Unter einem kühlen Abendhimmel wurde das Publikum durch die peppigen Töne der Berner Mundartband Troubas Kater belebt. Mit ihrem neuen Album «Karma und Kaviar» sorgten die Musiker für einen erfolgreichen Abschluss ihrer Open-Air-Saison – und mit einem improvisierten Stück über die Spissen für eine echte Überraschung.
SARAH WNUK
Die Organisation des Events lag in den Händen von Kander Kultur unter der Hauptleitung von Reto Grossen. In einer mutigen Entscheidung öffnete dieser das Gelände für alle, ganz ohne Eintrittspreise oder Abzäunungen. Er zählte auf die Solidarität der Leute und überliess es ihnen, etwas zu der Kollekte beizutragen. Alle, die das Gelände betraten, waren sehr angetan von dieser Idee und freuten sich auf Troubas Kater.
Die Atmosphäre war angenehm, als Frontsänger Markus Sollberger das Konzert mit folgenden Worten einleitete: «Ich hoffe, ihr geniesst den Abend, als wäre es der letzte gewesen.» Er und Matthias Urech (Gitarre), Alexander Balajew (Schlagzeug), Jürg Lerch (Sousaphon), Kaspar Eggimann (Akkordeon), Mark Oberholz (Trompete), Simon Hirsiger sowie Maro Widmer (Posaune) bildeten ein harmonisches und perfekt eingespieltes Oktett.
Stichworte aus dem Publikum
Die Band erzeugte eine feierliche Stimmung, in der Witze und Humor nicht zu kurz kamen – und überraschende Improvisationen: Sollberger nahm Begriffe aus dem Publikum entgegen («Frauenarzt», «Tee» und «Campingplatz») und komponierte kurzerhand einen Song daraus. Das Publikum war begeistert und wollte sogleich noch einen weiteren Song. Als jemand «Spissen» rief, jubelte und klatschte das Publikum. Nachdem der kurz verwirrte Sollberger von einem Besucher aufgeklärt wurde, was die Spissen sind, nahm die Band die Herausforderung an und zauberte daraus einen Song. Besonders der Refrain des Lieds blieb im Kopf:
«I bi hie ufgschmisse, i bie ufgspisse, frage mi, wo isch dr Ort, was isch das uf Spisse?
Wie chunnt mer uf Spisse? Wie chunnt mer näb Spisse? Und wed nächär dört bisch, bisch genauso ufgschmisse»
Spätestens mit diesem Song hat die Band jeden in ihren Bann gezogen. Auch die nächsten Stücke entpuppten sich als voller Erfolg, und so neigte sich der Abend in einer guten Gemeinschaft dem Ende zu. «Danke für euer Tanzen, Lachen und Klatschen», rief der Sänger dem Publikum zu und bedankte sich beim Team von Kander Kultur für dessen grosszügige Unterstützung.
Anschliessend lobte auch Reto Grossen die Gäste für ihren Zusammenhalt und ermutigte sie, weiterhin die lokalen Veranstaltungen zu fördern. Das strahlende Lächeln der Besucher war Beweis genug, dass Livemusik verbindet. In einem kurzen Interview nach dem Konzert beschrieb Sollberger seine Verfassung mit den Worten: «I bi brätschmore müed, aber glücklech.» Er drückte seine Dankbarkeit gegenüber den Frutigern aus, die so zahlreich erschienen waren, um diesen musikalischen Moment zu teilen. Sollberger empfand das Publikum wie einen späten Sommerabend: «Zersch e chli chüel, aber när schön warm.»