Die 24-jährige Rahel von Känel ist eigentlich Malerin EFZ. Doch ihr Herz schlägt für das Landschaftstheater Ballenberg – vor und hinter den Kulissen. Dieses Jahr steht respektive sitzt sie im Technikraum und sorgt für den guten Ton sowie das perfekte Licht ...
Die 24-jährige Rahel von Känel ist eigentlich Malerin EFZ. Doch ihr Herz schlägt für das Landschaftstheater Ballenberg – vor und hinter den Kulissen. Dieses Jahr steht respektive sitzt sie im Technikraum und sorgt für den guten Ton sowie das perfekte Licht beim Gotthelf-Stück «Der Geltstag».
Es war das Jahr 2023, als das Schwingen auf dem Ballenberg im Mittelpunkt stand. Das Stück trug den Titel «Wyyberhagge – Drama am Schwingfest». Und damit alles authentisch dargestellt wurde, machten beim Stück gleich vier Schwingerkönige (Kilian Wenger 2010, Matthias Sempach 2013, Matthias Glarner 2016 und Christian Stucki 2019) mit. Mit dabei war auch die Schwingerin Rahel von Känel aus Reichenbach. «Das Ballenbergtheater hat damals beim Eidgenössischen Frauenschwingverband für Unterstützung nachgefragt. Dessen Präsident hat ihnen meine Daten gegeben, sie haben mich kontaktiert und angefragt und ich habe Ja gesagt», erklärte von Känel, die in die Rolle der Schwingerin Marlis Trüeb schlüpfte.
«Mir ist sehr viel in Erinnerung geblieben, die vielen Eindrücke und das ganze Positive nebenher. Natürlich auch die Proben und der Zusammenhalt», erinnert sich die Reichenbacherin. Noch heute pflegt von Känel Kontakte mit den Schauspielern von 2023. «Es macht einfach Spass, Theater zu spielen und das Drumherum zu erleben», sagt die 24-Jährige.
Erstmals als Technikerin im Einsatz
Neben dem Theater ist die junge Frau als Paketzustellerin unterwegs. Sie leitet auch den Nationalturnnachwuchs beim TV Reichenbach. Dafür absolvierte sie im Herbst 2019 den J+S-Leiterkurs. Den Nachwuchs leitet von Känel gemeinsam mit Peter Zahler.
Die junge Reichenbacherin ist offensichtlich vielseitig einsetzbar, und dies merkte man beim Landschaftstheater Ballenberg sehr schnell. «Dieses Jahr bin ich das erste Mal in der Technik, beim Stück ‹Der Geltstag›, ein Spätwerk nach Jeremias Gotthelf. Aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen kann ich nicht selber spielen», erklärte von Känel den Funktionswechsel. Beim Theater war es wichtig, dass man den Text richtig konnte, bei der Technik müssen das Licht und der Ton stimmen. Dies wird lange vor Aufführungsbeginn von der Reichenbacherin kontrolliert: «Man stellt die Sicherungen und die Mithöranlage an, testet, ob die Mikrophone und das Licht funktionieren, und wartet dann bis zum Start der Aufführung. Dann drückt man sich eigentlich nur durch, da das Ganze vorprogrammiert ist. Und am Ende schaltet man alles wieder ab.»
Übung macht den Meister
Und doch braucht es wieder das Textbüchlein. «Du musst dich aufs Stück konzentrieren und je nachdem mitlesen, um an der richtigen Stelle weiterzudrücken, da die Lichter und der Ton in Abschnitte eingeteilt sind.» Wo hat sie das alles gelernt? Da lächelt von Känel und sagt: «Nirgends. Es wurde uns gezeigt und mehr braucht es nicht. Übung macht den Meister.» Noch etwas betont sie: «Das Ballenbergtheater bedeutet mir sehr viel. Die Leute, die mitmachen, sind sehr angenehm und es macht einfach Spass. Es ist ein Super-Theaterstück dieses Jahr und es ist lohnenswert, es zu sehen.»
MICHAEL SCHINNERLING
Infos: Aufführungen des Landschaftstheaters Ballenberg finden bis am 16. August statt. Tickets erhältlich unter landschaftstheater-ballenberg.ch