Am vergangenen Freitag wurde auf der ganzen Welt der Weltgebetstag gefeiert – so auch in der Kirche Reichenbach, wo ein Hauch von Südsee den Gottesdienst durchströmte.
MONYA SCHNEIDER
Der diesjährige Weltgebetstag war den im ...
Am vergangenen Freitag wurde auf der ganzen Welt der Weltgebetstag gefeiert – so auch in der Kirche Reichenbach, wo ein Hauch von Südsee den Gottesdienst durchströmte.
MONYA SCHNEIDER
Der diesjährige Weltgebetstag war den im südpazi!schen Ozean gelegenen Cookinseln gewidmet. Ein Team, bestehend aus Brigitte Bettschen, Christine Bhend, Beatrice Westphal, Silvia Küenzi, Hanni Mürner, Therese Reichen und Pfarrerin Nicole Staudenmann, hatte den Gottesdienst vorbereitet. Unterstützt wurden sie dabei von drei KUW-Schülern. Leider konnten Beatrice Westphal und Silvia Küenzi krankheitsbedingt nicht am Gottesdienst teilnehmen. Zum Glück sprang Rosmarie Fischer spontan ein und unterstützte das geschrumpfte Team.
Die Mitglieder der Vorbereitungsgruppe waren am Freitagabend sofort an ihrer bunten Kopfbedeckung zu erkennen. Diese war dem Blumenschmuck nachempfunden, der von den Frauen auf den Cookinseln getragen wird.
Drei Frauengeschichten
Der Gottesdienst wurde gestaltet wie jeder herkömmliche Gottesdienst auch: mit Liedern, der Lesung eines Psalms und Gebeten. Und doch war es diesmal anders, und während anderthalb Stunden wurden den Gottesdienstbesuchern die Gebräuche und die Lebensweise der Cookinseln nähergebracht.
Während der Liturgie wurden drei Geschichten von verschiedenen Frauen erzählt. Die erste handelte von der 15-jährigen Mii, die von ihren Ängsten während der Corona-Pandemie erzählte und wie sie im Wissen, dass Gott ihre und die Ängste aller Menschen kennt, getröstet wurde.
In der zweiten Geschichte erzählte Vainiu, wie sie als Kind bestraft wurde, wenn sie in der Schule die Sprache der Maori anstatt Englisch sprach. Dabei hat doch Gott allen Menschen auf der ganzen Welt einzigartige und besondere Sprachen geschenkt, die es wert sind, erhalten und gepflegt zu werden!
Und schliesslich erfuhr man, wie schwierig es für Dawn gewesen war, Ärztin zu werden. Sie erzählte aus ihrem Alltag – und wie wunderbar wir doch alle geschaffen sind.
Maori-Liedtexte
Die BesucherInnen erfuhren während der Predigt, welch ein wunderbares Land die Cookinseln sind. Die Bilder, die auf der Leinwand gezeigt wurden, sprachen für sich: saftiges Grün, weisse Sandstrände, farbenfrohe Flora und Fauna und fröhliche Menschen voller Lebensfreude. Diese Eindrücke widerspiegelten sich auch in den schönen Melodien der Lieder. Der Chor trug sie unter der Leitung von Christine Amstutz mitreissend vor – was gar nicht so einfach war, da die Texte zum Teil in Maori gesungen wurden.
Das Lied «Wonderfully made» zog sich wie ein roter Faden durch den Abend. Die Übersetzung – «Wunderbar geschaffen» – stammt aus dem 139. Psalm und war das Motto des diesjährigen Weltgebetstags.
Süsskartoffelsuppe und exotischer Salat
Am Schluss des Gottesdienstes durften alle einen selbst gebastelten Schlüsselanhänger mitnehmen. Dieser bestand aus 15 Perlen, eine für jede zum Staat gehörende Insel. Danach waren alle ins Kirchgemeindehaus eingeladen. Das Weltgebetstag-Team hatte Spezialitäten von den Cookinseln zubereitet. Und so konnten sich die Besucher bei köstlicher Süsskartoffelsuppe, exotischem Krautsalat und feinen Kuchen gemütlich miteinander austauschen und den Abend ausklingen lassen.