Zehn Jahre HelpNet – «aus Liebe zu den Menschen»
17.05.2023 FrutigenRund 80 Personen feierten am Samstag im Restaurant Bemato das runde Jubiläum des Vereins HelpNet. Der Abend war umrahmt von Danksagungen, Grussworten, berührenden Interviews sowie von einem Rück- und Ausblick. Natürlich kam auch das Kulinarische nicht zu kurz. ...
Rund 80 Personen feierten am Samstag im Restaurant Bemato das runde Jubiläum des Vereins HelpNet. Der Abend war umrahmt von Danksagungen, Grussworten, berührenden Interviews sowie von einem Rück- und Ausblick. Natürlich kam auch das Kulinarische nicht zu kurz.
HelpNet-Vorstandspräsident Etienne Josi begrüsste die Gäste zu den Feierlichkeiten und übergab das Wort sogleich an Angela Josi und Corinne Schnidrig, die gemeinsam durch das Abendprogramm führten.
«Was keiner anfängt, das führt aus ...»
Mit einem Gedichtzitat des Theologen und Schriftstellers Lothar Zenetti wurde auf die Anfänge des Vereins im Jahr 2012 eingegangen: «Was keiner wagt, das sollt ihr wagen. Was keiner sagt, das sagt heraus. Was keiner denkt, das wagt zu denken. Was keiner anfängt, das führt aus.» Fünf FrutigerInnen wagten – und gründeten den Verein HelpNet. Sie beschlossen, ein regionales Angebot für Deutschkurse aufzubauen – obwohl bis dahin keiner von ihnen Erfahrungen in diesem Bereich aufweisen konnte. Anfang 2013 begannen die ersten Deutschkurse. Mittlerweile werden sie wöchentlich von rund 80 Personen besucht, und über 20 ehrenamtliche MitarbeiterInnen helfen mit.
Im Laufe der Jahre wurde das Angebot von HelpNet immer wieder erweitert und ausgebaut. Der Verein organisierte Nähkurse, das Fest der Kulturen entstand, kurzzeitig gab es eine Anlaufstelle unter dem Namen ASK (Auskunft, Support, Kontakt), aber auch der Bereich Integration wurde zunehmend ausgebaut. Im Februar 2022, als der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine viele Schutzsuchende ins Frutigland führte, organisierte der Verein HelpNet unter anderem Gastfamilien und schuf Hilfsangebote für die Geflüchteten.
«Da ist drin, was draufsteht»
Markus Bieri, Leiter des Regionalen Sozialdienstes Frutigen, rühmte in seinem Grusswort die konstruktive und transparente Zusammenarbeit mit HelpNet und erwähnte weiter: «Da ist drin, was draufsteht: echte Diakonie.»
Auch Beatrix Hurni, Gemeinderätin Ressort Soziales, Jugend und Gesundheit, bedankte sich für die Zusammenarbeit und das grosse Engagement der vielen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Sie überreichte dem Vorstand eine Uhr, verbunden mit dem Gedanken, dass keine Minute der Arbeit von HelpNet vergeblich sei.
Interviews gehen unter die Haut
Zara Waliyi aus Äthiopien, Settam und Hanan Alkhalil aus Syrien und Olga Konovalenko aus der Ukraine erzählten von Krieg und Flucht. Sie alle sind dankbar für die Deutschkurse und die Alltagshilfe der HelpNet-MitarbeiterInnen. Der Verein wird von ihnen auch als Familie bezeichnet. Die Alkhalils haben sogar ein Gedicht geschrieben, das von Verzweiflung und neu gewonnener Hoffnung berichtet. Zudem überreichte die Familie dem Vorstand von HelpNet ein gerahmtes, kreatives Dankesbild.
Gemeinsame Werte bleiben
Was die Zukunft bringen wird, ist ungewiss. Globale Krisen und Kriege verändern von einem Tag auf den andern die Bedürfnisse der Menschen. Aber auch die gesetzlichen Vorgaben von Bund und Kanton, beispielsweise das kantonale Integrationsprogramm KIP 2 und ab 2024 KIP 3, sorgen dafür, dass der Verein Help-Net sich seine Flexibilität bewahrt. «Was dagegen konstant bleibt, sind die gemeinsamen Werte von Respekt, Freundschaft, Hilfe und Interesse am Gegenüber», schreibt der Verein. Er zeigt sich überzeugt: «Sollte es HelpNet auch in zehn Jahren noch geben, dann wegen all der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die aus Liebe zu den Menschen bereit sind, ihre Ressourcen zum Wohle anderer einzusetzen.»
PRESSEDIENST HELPNET FRUTIGLAND