Zwischen Wetterkapriolen und wertvollen Begegnungen
19.09.2025 GesellschaftIn den Schwimmbädern Gruebi Adelboden, Kandersteg und Frutigen ist man sich einig: Wettertechnisch war es nicht der Hit – dafür gab es umso schönere Begegnungen.
Frutigen: Zwischen Wetterkapriolen und wertvollen Begegnungen
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In den Schwimmbädern Gruebi Adelboden, Kandersteg und Frutigen ist man sich einig: Wettertechnisch war es nicht der Hit – dafür gab es umso schönere Begegnungen.
Frutigen: Zwischen Wetterkapriolen und wertvollen Begegnungen
Mit dem klaren Ziel, unfallfrei durch den Sommer zu kommen, einen reibungslosen technischen Betrieb zu gewährleisten und hoffentlich viel Sonnenschein zu geniessen, startete das Freibad Frutigen in die diesjährige Badesaison. Insgesamt war das Bad während 106 Tagen geöffnet – bei jedem Wetter.
«Zwar mussten wir an einzelnen Gewittertagen kurzfristig schliessen, doch grundsätzlich blieb das Bad durchgehend zugänglich», berichtet Daniela Brügger, Leitung Empfang und Administration. Besonders der Juli stellte das Team vor Herausforderungen: Das Wetter war wechselhaft, was sich auch auf die geplanten Zusatzangebote auswirkte. «Mehrfach mussten Einsätze für den beliebten Glace-Verkauf abgesagt werden – sehr zum Bedauern der motivierten Kinder und Jugendlichen, die sich auf ihren Einsatz gefreut hatten.»
Eine kleine Anekdote zeigt jedoch den Teamgeist: Zwei Freunde, die sich in den Ferien etwas Sackgeld verdienen wollten, organisierten kurzerhand einen neuen Termin, um doch noch für ein paar Stunden Glace zu verkaufen. «Die ‹gute Fee› am Empfang stellte die bereits geputzte Tiefkühltruhe kurzerhand wieder bereit – ein schönes Beispiel für Flexibilität und Zusammenhalt», so Brügger. Trotz der durchzogenen Wetterlage war die Saison geprägt von vielen positiven Begegnungen und einem reibungslosen Ablauf. Insgesamt waren elf Bademeisterinnen und Bademeister im Einsatz, davon neun Teilzeitkräfte und zwei Festangestellte. Der Empfang wurde von sechs Mitarbeitenden betreut, das Reinigungsteam bestand aus drei Mitarbeiterinnen. Grössere Zwischenfälle blieben aus – lediglich kleinere Blessuren wie Bienenstiche mussten versorgt werden. Auch wenn die Besucherzahlen wetterbedingt unter den Erwartungen blieben, konnte ein erfreulicher Vorverkauf der Freibad-Abos verzeichnet werden. Besonders wichtig war dem Team die Sicherheit: «Wir erwarten, dass Erwachsene ihre Verantwortung gegenüber den Kindern wahrnehmen – trotz Ablenkung durch das Handy. Zum Glück ist das für die allermeisten Eltern selbstverständlich», betont Brügger.
Gruebi Adelboden: Saisonauftakt mit Paukenschlag
Das Schwimmbad Gruebi startete dieses Jahr mit einem kleinen Paukenschlag in die Saison: Eine Woche früher als geplant öffneten sich die Tore – pünktlich zum Pfingstwochenende, welches mit strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen glänzte. Die Einheimischen freuten sich sichtlich über diese spontane Entscheidung, ebenso wie die wenigen Feriengäste, die die ruhige Zeit in Adelboden in vollen Zügen genossen. «Der Sommer selbst zeigte sich wettertechnisch eher durchwachsen. Besonders zwei der vier wichtigsten Ferienwochen waren von Regen und kühlen Temperaturen geprägt», berichtet Betriebsleiter Martin Egger.
«Dennoch blieb das Schwimmbad während der gesamten Saison geöffnet – ein Kraftakt, wenn man Aufwand und Nutzen gegenüberstellt. Doch der Einsatz hat sich gelohnt: Die Saison war geprägt von vielen schönen, dankbaren Begegnungen und einer fröhlichen Atmosphäre», so Egger weiter. Besonders erfreulich: Es gab keine schwerwiegenden Unfälle. «Ein grosses Dankeschön geht an das gesamte Team, das mit beeindruckender Arbeitsmoral und Engagement bis zum letzten Tag durchgehalten hat. Herzlichen Dank allen, die bei uns waren – und bis nächstes Jahr», sagt Egger.Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt dennoch: «Die zusätzliche Woche am Ende der Saison hätte man sich im Rückblick wohl sparen können. Doch auch das gehört zum Lernprozess und bietet die Chance, es im nächsten Jahr noch besser zu machen», resümiert der Betriebsleiter.
Kandersteg: Saison ähnlich wie 2024
Die Badesaison in Kandersteg startete am 25. Mai und endete am 7. September nach 105 Tagen. Mit einem Bademeisterteam bestehend aus Julia Nikolka (Bademeisterin), Mike Michael und Tim Nikolka (beide stellvertretende Bademeister) ging man in die Saison.
Die langjährigen Mitarbeitenden Hansi Ogi (Empfang/Kiosk) und Ursina Wandfluh (Empfang/Kiosk) sowie zwei Aushilfen standen ebenfalls im Einsatz.
«Die Badesaison war ähnlich wie letzten Sommer. Das Wetter im Juni war gut und führte rund 1›500 Gäste – ohne Abo-Benutzer – ins Freibad. Im Juli waren es wetterbedingt weniger Badegäste.
Da wir aber die Pfadfinder im Dorf haben und diese immer zu uns kommen, mussten wir selbst bei weniger gutem Wetter nur ganz selten den ganzen Tag schliessen», lässt die Gemeinde Kandersteg als Betreiberin des Schwimmbads wissen. Für die Saison 2026 wird bereits neues Personal für Bademeister- und Kioskstellen gesucht.
MICHAEL SCHINNERLING